US-Präsident George W. Bush hat Donnerstagabend, im Weißen Haus zu einer Breitband-Offensive in den USA aufgerufen. In einer 30-minütgen Rede vor den Spitzen der IT-Branche wies der Präsident darauf hin, dass diese Technologie ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen den internationalen Terror sei, aber auch für die Wirtschaft und den Wohlstand des Landes eine entscheidende Role spiele. "Unser Land muss die Breitband-Technologie aggressiv vorantreiben", so Bush. Die Rede Bushs wurde von vielen Beobachtern als Schwenk in der Prioritätsskala des Weißen Hauses interpretiert, da bis dato der Kampf gegen den Terror und die Folgen der Energiekrise (Enron) ganz oben auf der Bush-Liste standen. Prominent besetzt Der Auftritt Bushs vor mehr als 100 IT-Größen wie etwa HP-Chefin Carly Fiorina, Symantec-CEO John Thompson, AT&T-Chef Michael Armstrong, Intel-Gründer Gordon Moore und Alcatel-CEO Mike Quigley war der erste seit dem 11. September, der sich dezidiert an die Technologiebranche richtete. Die Bush-Administration hatte mit 53 Mrd. Dollar das größte Technologie-Budget der Geschichte verabschiedet. "Wenn sie ein Empfänger dieser Gelder sind, stellen sie sicher, dass ihr Produkt auch funktioniert", so Bush. Ein paar Tage zuvor hatten die Senatoren Tom Daschle und Richard Gephardt Bush in einem Brief ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht, dass es immer noch viel zu wenig Breitband-Zugänge gebe. Obwohl Bush keine wirklich klare Strategie erkenen ließ, werteten die Teilnehmer seine Anstrengungen Breitband zu forcieren als richtiges Signal. "Für meinen Geschmack konzentriert sich die Regierung nun auf die richtigen Themen", so Napster-CEO Konrad Hilbers. Diskussionen Auch in den USA gibt es derzeit heftige Diskussion über Themen wie "Letzte Meile" oder die Preise für Internet-Services. Die angeschlagene US-IT-Industrie kämpft noch immer mit uneinheitlichen Regulierungsstandards, hohen Kosten und wie es ein Firmenboss bezeichnete "unrealistisch niedrigen Preisen" für den Endkunden. Breitband-Provider werden noch immer nicht alle gleich behandelt. Während Kabel-Unternehmen ihre eigenen Netzwerke aufbauen können und diese mit niemandem teilen müssen, werden DSL-Anbieter immer noch gezwungen, die Telefonleitungen mit Wettbewerbern zu teilen. (pte)