New York/Den Haag - Kongo hat den Internationalen Gerichtshof in Den Haag angerufen und eine Verfügung gegen das Nachbarland Ruanda verlangt. Die Regierung in Kinshasa will, dass das höchste UNO-Gericht Ruanda anweist, seine Soldaten umgehend aus dem vom Bürgerkrieg verwüsteten zentralafrikanischen Land abzuziehen, wie UNO-Sprecher Fred Eckhard am Donnerstag in New York erläuterte. Die kongolesische Regierung mache Ruanda für den Tod von 3,5 Millionen Menschen in Kongo verantwortlich sowie für unzählige Menschenrechtsvergehen und die Plünderung seiner Minen im Osten des Landes. UNO-Experten schätzen, dass Ruanda bis zu 40.000 Soldaten nach Kongo entsandt hat. Dort sollen sie die treibende Kraft hinter den vierjährigen Kämpfen vor allem im Nordosten des früheren Zaire sein. Die Regierung in Kinshasa fordert deshalb, dass der Gerichtshof umgehend ein Waffenembargo gegen Kigali verhängt. Nach Angaben des UN-Sprechers hat der Gerichtshof am Donnerstag mit ersten Anhörungen begonnen. (APA/dpa)