Der holländische Elektronikmulti Philips startet früher als ursprünglich geplant mit dem ans Internet angeschlossenen Hi-Fi-System namens Streamium MC-i 200 - nämlich im Herbst 2002 statt Anfang 2003. Dies erfuhr der STANDARD bei einer Leistungsschau der Konsumelektroniksparte des Konzerns in der andalusischen Hauptstadt.

Bei "Internetradios" werden die Klänge via Datenleitung in die Maschine gespielt, was bedeutet, dass theoretisch weltweit Tausende Radiostationen mit unzähligen Musikschwerpunkten zur Verfügung stehen. Entwickelt wurde die Software des Geräts übrigens bei Philips in Wien, das Design stammt aus Singapur, produziert wird in China.

Gespräche stehen an

In Österreich stehen noch Gespräche mit dem Elektrohandel in Sachen Positionierung des voraussichtlich 500 Euro teuren Geräts an. Denn der MC-i 200 sollte nicht in der Hi-Fi-Abteilung stehen, sondern im Computerbereich, sagt Daniel Graf, Entwickler der Benutzeroberfläche. Denn um per Streaming-Technologie MP3-Radiostationen einfangen zu können, muss das Gerät via Router an ein Heimnetzwerk eingebunden werden, sollte der PC gleichzeitig benutzt werden wollen. Angesichts der Datenmengen werden Breitbanddienste - ADSL oder Kabel - benötigt.

Das Radio verbindet sich unkompliziert, weil automatisch, mit my.philips.com. Die Holländer haben derzeit Verträge mit "Internetradios" wie AOL Music, Radio Free Virgin, Musicmatch, MP3.com, Andante und iM Networks. Über die Website können eigene Konfigurationen eingestellt werden, etwa ein "Sender" mit Musik aus den Jahren 1968 bis 74 oder nur von Mozart.

Digitales Aufnehmen ist mangels entsprechendem Kabelausgang nicht möglich, analoges schon. Hier will sich's Philips nicht mit der Plattenindustrie verderben. Der MC-i 200 hat ein CD-Laufwerk, einen herkömmlichen FM/AM-Tuner sowie Weck- und Sleep-Funktion. (Leo Szemeliker aus Malaga/DER STANDARD, Printausgabe, 14.6.2002)