Wien - Die Reform der Gewerbeordnung wurde am Donnerstag im Parlament beschlossen. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein hofft, gemeinsam mit Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, dass damit die Zahl der neu gegründeten Firmen in Österreich steigt. "Das neue Gewerberecht ist keine Zunftordnung mehr und liberaler als in Deutschland", so der Minister.
Bartenstein hob die Möglichkeit des Handels, Gesamtaufträge zu übernehmen, die Ausweitung der Nebenrechte und die Erleichterungen bei der Eröffnung weiterer Filialen hervor. Auch die bis zuletzt strittige Frage, ob Händler künftig auch offenes Bier ausschenken dürfen, sei positiv erledigt worden, sagte Bartenstein. Niemand könne kontrollieren, dass nicht doch jemand am Samstagvormittag Fassbier ausschenke.
Die Arbeiterkammer hält an ihrer Kritik fest: Die Novelle berücksichtige die Interessen der Konsumenten und Arbeitnehmer zu wenig. Vor allem die Ausbildung von Lehrlingen in Teilgewerben ist der AK ein Dorn im Auge, außerdem müssten "sensible" Gewerbe wie Gasinstallateure Regulierungen unterworfen werden. Gefordert wird weiterhin eine Monitoringkommission, um die Auswirkungen der Freigabe des Handelsgewerbes zu überprüfen.