Unternehmen
Fiat dementiert Verkaufsabsichten an General Motors
"Ziel: Unternehmen in Gewinnzone bringen"
Turin - Der Präsident der italienischen Autogruppe Fiat,
Paolo Fresco, hat Gerüchte dementiert, wonach die Hauptaktionäre den
Konzern an den amerikanischen Partner General Motors (GM) verkaufen
wollen, der bereits eine 20-prozentige Beteiligung an der Autosparte
hält. "Es kursierend viele phantasiereiche Gerüchte. Unser Ziel ist,
das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen und von besseren
Marktbedingungen zu profitieren, sobald sie sich bieten", sagte
Fresco im Interview mit der Turiner Tagezeitung "La Stampa". Fresco zeigte sich zuversichtlich, dass Fiat die schwere Krise
bewältigen werde, die zum Abbau von rund 3.000 Arbeitsplätzen führen
wird. "Fiat ist stark, das Unternehmen wird sich erholen. Krisen sind
große Erneuerungsgelegenheiten und dies ist die richtige Phase, um
unsere Arbeitsweise zu ändern. In der Vergangenheit ist alles stark
zentralisiert worden. Nun müssen wir uns als ganzes Team behaupten,
die Verantwortungen besser verteilen und die Autonomie der Leiter der
einzelnen Sektoren stärken. Für unsere Mitarbeiter beginnt eine neue
Phase", sagte Fresco.
Geschäftsführer gesucht
In Italien wird inzwischen über den Nachfolger des
Geschäftsführers Paolo Cantarella spekuliert, der am Montag seine
Demission eingereicht hatte. Als möglicher Nachfolger Cantarellas
sind einige der prestigereichsten Top Manager Italiens im Gespräch,
wie der Ex-Präsident des Stromkonzerns Enel, Franco Tato, oder die
"Nummer zwei" der Telecom Italia, Enrico Bondi, doch laut gut
informierten Kreisen bevorzugt der Fiat-Patriarch und Ehrenpräsident
des Unternehmens Giovanni Agnelli, Hauptaktionär des Turiner
Konzerns, eine interne Lösung mit dem Geschäftsführer der
Fiat-Finanzholding Ifil, Gabriele Galateri Di Genola.
Fresco, der die Funktionen des zurückgetretenen Geschäftsführers
interimistisch übernommen hat, wollte zum Nachfolger Cantarellas
nichts sagen. "Wenn wir bereits den Namen eines Nachfolgers parat
hätten, dann hätte ich nicht auch die Funktion des Geschäftsführers
übernommen", sagte Fresco. Laut Turiner Kreisen will Agnelli so rasch
wie möglich den neuen Geschäftsführer ernennen, so Fresco. Bereits in
der nächsten Woche sei mit einem Nachfolger Cantarellas zu rechnen. (APA)