Die Wiener Investmentfirma Global Equity Partners hat ein Angebot für die Übernahme der Aktivitäten der insolventen KPNQwest Austria GmbH gelegt. Dies teilte das Investmenthaus am Montag mit. Ziel sei es, den Fortbestand der Aktivitäten des Unternehmens gemeinsam mit dem Management zu sichern. Durch die Übernahme soll die Weiterführung des Betriebes der Kundenzugangsleitungen als auch des Basisnetzes (Backbones) gewährleistet werden. Details zum Angebot werden vorerst nicht bekannt gegeben. Gespräche seien noch im Laufen, heißt es in der Pressemitteilung. Geführt werden die Verhandlungen von Global Equity-Vorstand Herbert Herdlicka. Herdlicka, Manager bei KPNQwest und Gründer von EUnet Austria, das später von KPNQwest ünernommen wurde, wird dabei von Franz Schiller, Geschäftsführer KPNQwest Austria, unterstützt. "Auferstehung" von EUnet "Für etwa sechs Monate gehe ich selbst wieder in die Geschäftsführung oder den Vorstand der neuen EUnet", teilte Herdlicka der "Telekom Presse" exklusiv mit. Eine Auffanggesellschaft, die wahrscheinlich wieder EUnet heißen wird, so die Rechte dafür zu bekommen sind, soll die für den Betrieb in Österreich nötigen Rechte, Equipment, Personal und Kundenverträge aus der Masse erwerben. Nicht gedacht ist allerdings an den Kauf des österreichischen Teils der EuroRings, des europäischen Glasfasernetzes der KPNQwest NV. Die Technik der österreichischen KPNQwest hat in der Zwischenzeit den Betrieb auch ohne Anbindung an das internationale Netz der KPNQwest sichergestellt. Laut Herdlicka gibt es großes Interesse weiterer Investoren. Er möchte den Kauf aber zunächst nur mit dem HTA2 Fonds durchführen um das Geschäft sofort wieder in Schwung zu bringen. Danach ist durchaus auch an die Hereinnahme weiterer Investoren oder an Mitarbeiterbeteiligungen gedacht. Herdlicka, der das Internet-Geschäft wie kaum ein anderer in Österreich versteht, möchte in der Geschäftsführung verbleiben, bis die Geschäfte stabil laufen und ein neues Management übernommen hat. Der Venture Fonds wird in einigen Jahren deinvestieren, sobald sich der Telekom-Markt stabilisiert hat. Insolvenz nicht hausgemacht KPNQwest war nach der Pleite der gleichnamigen niederländischen Mutter vergangene Woche mit einer Überschuldung von 10 Mill. Euro in Konkurs gegangen. Unmittelbar nach dem Konkurs hatte Masseverwater Christof Stapf bereits betont, dass das operative Geschäft der insolventen Wiener KPNQwest weitergeführt werden sollte. Die Ursache für die Insolvenz der KPNQwest Austria liege im Zusammenbruch der internationalen Gruppe und sei nicht hausgemacht, so Stapf zuletzt. Laut Masseverwalter wird sowohl eine Übernahme durch einen heimischen Interessenten als auch eine Lösung durch ein Management-Buyout (MBO) diskutiert. Jedenfalls liege der Fokus auf einer österreichischen Lösung.(APA)