Salzburg - Eine kleine kunstgeschichtliche Sensation hat sich in der Flachgauer Gemeinde Seekirchen in Salzburg ereignet: Im Zuge einer Forschungsarbeit gelang dem Salzburger Publizisten Prof. Willi Sauberer die Auffindung von vier verschollen geglaubten Bildern des Malers Sebastian Stief. Nach Hinweisen von Kanonikus Andreas Radauer und dank der Mithilfe von Stiftspropst Franz Graber konnten die Bildtafeln, die 1858 für das Deckengewölbe der in ihren Ursprüngen gotischen Seekirchner Rupertuskrypta geschaffen wurden, entdeckt und gesichert werden. Die vier kreisrunden Blechtafeln mit jeweils knapp einem Meter Durchmesser zeigen in einheitlichem Braunton folgende Szenen aus dem Leben des heiligen Rupert, dem Salzburger Landespatron: Die Taufe des Baiernherzogs Theodor, die Übergabe einer Zeichnung des Seekirchner Gotteshauses an den Baumeister, den Baubeginn der Peterskirche an der Mönchsbergwand in Salzburg und den Tod Ruperts am Ende eines Ostergottesdienstes. Die teilweise beschädigten Bildtafeln, auf denen die historischen Fakten romantisch verfremdet dargestellt sind, waren in den 1950er Jahren abgenommen worden und galten für die Kunstgeschichte seither als "nicht mehr erhalten" beziehungsweise "nicht auffindbar". Eines der Rundbilder diente als Vorlage des bekannten Stief-Bildes "Der heilige Rupert erblickt die Ruinen Juvavums". (APA)