Spiers - Afrika will sich aktiv an der Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes beteiligen. Der Kontinent dürfe seine Chance nicht verschlafen, forderte am Wochenende Südafrikas Bildungsminister Kader Asmal auf einer Konferenz in Spiers bei Kapstadt. "Mit dem Wissen um unsere Gene können wir im Dienste der menschlichen Wohlfahrt die Geschichte Afrikas und eventuell der Welt neu schreiben, im Öffentlichen Gesundheitswesen intervenieren oder angepasste Biotechnologie entwickeln", betonte Asmal in einer Erklärung vor der gerade gegründeten Africa Human-Genom-Projekt- Initiative. Südafrika komme dabei mit seiner wissenschaftlichen Kapazität eine Vorreiterrolle für den gesamten Kontinent zu. Es gebe bereits zahlreiche Forschungsprojekte, etwa an Südafrikas Nationalem Bioinformatik-Institut. Der neu gegründeten Initiative komme die Aufgabe zu, öffentliches Bewusstsein für die Chancen und Risiken des Projekts zu schaffen. Die von der nationalen Akademie der Wissenschaften sowie anderen Trägern mitbegründete Plattform wird von der Schweiz und künftig auch den Niederlanden gefördert. Bei ihrer ersten Konferenz betonten mehrere Teilnehmer die Bedeutung der Evolutionstheorie gerade für Afrika, das als Wiege der Menschheit gilt. Die eintägige Veranstaltung galt als Vorbereitungstreffen für eine afrikanische Genom-Konferenz vom 19. bis 22. März 2003. Dabei sollen alle politischen, wirtschaftlichen und ethischen Auswirkungen des Human Genom Projektes (HGP) für Afrika erörtert werden. Die Erforschung des menschlichen Genoms hatte vor zehn Jahren mit der Gründung des internationalen HGP begonnen. Das mehrere Milliarden Euro teure Mammutunternehmen gilt als eins der ehrgeizigsten Projekte im Bereich medizinisch-biologischer Forschung. (APA/dpa)