Ökologie
Hydrographischer Dienst: Keine Entwarnung, es bleibt regnerisch
In manchen Gebieten ein Hochwasser "wie es nur alle 30 Jahre vorkommt"
Wien - Das Hochwasser im südlichen Niederösterreich
konzentriert sich zwar nur auf einen kleinen Bereich, die
Auswirkungen aber sind verheerend. Laut Franz Hauer vom
hydrographischen Dienst des Landes Niederösterreich handle es sich
etwa im Raum Klausenleopoldsdorf um ein Hochwasser, "wie es nur alle
30 Jahre vorkommt". Bis zu 190 Liter Regen pro Quadratmeter in zwölf Stunden waren
gemessen worden. Am Freitagvormittag verlagerte sich das Geschehen
weiter in den Südosten, Entwarnung wurde nicht gegeben.
Es sind vor allem kurze, heftige Gewitter, die die Flüsse
blitzartig ansteigen lassen, so Hauer. Am Freitagvormittag etwa wurde
ein blitzartiges Ansteigen der Leitha östlich von Neunkirchen
registriert. In der Nacht auf Freitag war die Triesting bei Fahrafeld
innerhalb von nur drei Stunden von 2,0 Meter auf 4,35 Meter um 0.30
Uhr gestiegen. 190 Liter Regen pro Quadratmeter - mehr als eine
Badewanne voll - wurden registriert.
Höhepunkt ist überschritten
"Der Höhepunkt ist überschritten, Entwarnung kann aber nicht
gegeben werden", erklärte Heinrich Bika von der Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik in Wien. Niederschlagsmengen wie 86 Liter
am Quadratmeter in Puchberg, 66 Liter in Mönichkirchen oder 40 Liter
in Wiener Neustadt sind aber nicht mehr zu erwarten. Allerdings muss
im Laufe des Freitags noch mit Niederschlagsmengen von bis zu zwölf
Liter gerechnet werden.
"Stabil wechselhaft" wird das Wetter bis Anfang der nächsten Woche
bleiben, so Bika. Auflockerungen wird es im Osten nur von
Samstagmittag bis Sonntagmittag geben. Sonst muss immer wieder mit
Regenschauern gerechnet werden.
Auch Franz Hauer gibt noch keine Entwarnung. Durch gewittrige
Regenschauer ist jederzeit wieder ein Ansteigen von Piestig,
Triesting, Schwechat oder Leitha möglich. Zum Glück sei die
Katastrophe im Gegensatz zu dem 70-jährigen Hochwasser im Jahr 1997
auf einen kleinen Raum beschränkt. (APA)