San Diego - R.J. Reynolds, der zweitgrößte US-Tabakkonzern, muss wegen Zigarettenwerbung für Jugendliche 20 Millionen Dollar (21,11 Millionen Euro) Strafe zahlen. Außerdem soll der Tabakgigant geeignete Maßnahmen treffen, seine Werbung nicht auf Minderjährige auszurichten. Ein Richter vom Superior Court in San Diego (US- Bundesstaat Kalifornien) befand das Unternehmen am Donnerstag (Ortszeit) für schuldig, Anzeigen in Zeitschriften wie "Rolling Stone" und "Sports Illustrated" geschaltet zu haben, die von zahlreichen Minderjährigen gelesen werden. Damit habe der Konzern eine verbindliche Absprache von 1998 verletzt, berichteten US-Medien. Konzern will berufen Das Unternehmen, das vom kalifornischen Justizminister verklagt wurde, will gegen das Urteil Berufung einlegen. 1998 hatten sich die großen Tabakkonzerne mit 46 US-Bundesstaaten auf einen Vergleich geeinigt und der Zahlung von 205 Milliarden Dollar zur Deckung von Gesundheitskosten zugestimmt. Die Einschränkung der Tabakwerbung wurde ebenfalls zur Auflage gemacht. Leitende Angestellte von R.J. Reynolds bezeichneten das Urteil des kalifornischen Richters als Zensur. Das Unternehmen habe nur in Zeitschriften für seine Produkte geworben, die zu 75 Prozent von Erwachsenen gelesen werden. Erst im vergangenen Monat war der Konzern wegen der Verteilung von Gratis-Zigaretten bei Straßenfesten mit Jugendlichen von einem Richter in Los Angeles zur Zahlung von 15 Millionen Dollar Strafe verurteilt worden. (APA/dpa)