Von Bundespräsident Thomas Klestil und Kronen Zeitung-Herausgeber Hans Dichand gemeinsam eingenommene Gugelhupfe - nimmt man deren Kaffeeplausch für eine neue TV-Dokumentation paradigmatisch - können sogar in Teheran Magendrücken verursachen. Wie DER STANDARD nun aus den zuständigen Kreisen der iranischen Hauptstadt direkt erfuhr, intervenierte der österreichische Bundespräsident anlässlich des Wien-Besuchs des iranischen Präsidenten Mohammed Khatami im März schriftlich in Teheran, um der Kronen Zeitung das einzige Interview zu sichern - oder zuzuschanzen -, das Khatami einem österreichischen Printmedium gab. Der Höflichkeit folgend, heißt es aus Teheran, konnte man gar nicht anders, als Klestil diesen Wunsch zu erfüllen. Mehrere österreichische Zeitungen, deren Herausgeber offensichtlich weniger oft mit Klestil Gugelhupf essen, hatten sich um ein Interview mit Khatami beworben. Von der österreichischen Präsidentschaftskanzlei, namentlich von Klestil-Sprecher Hans Magenschab, wurde die STANDARD-Berichterstattung über Iran übrigens kurz zuvor als die österreichweit beste bezeichnet. (guha/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 6.6.2002)