Busan – Frankreich muss nach der ersten torlosen Partie nach 19 Spielen bei der Fußball-WM in Südkorea und Japan bis zum letzten Spieltag in Gruppe A um die Qualifikation für das Achtelfinale bangen. Der Titelverteidiger, der wie schon im Eröffnungsspiel auf seinen großen Star Zidane verzichten musste, kam am Donnerstag in Busan gegen Uruguay nur zu einem 0:0. Der Welt- und Europameister ist damit immer noch torlos, hält nach zwei Spielen erst bei einem Punkt, kann aber den Aufstieg in die nächste Runde am 11. Juni gegen Dänemark aus eigener Kraft schaffen.

Ohne Henry gegen Dänen

Im entscheidenden Gruppenspiel muss die Lemerre-Elf aber auf Henry verzichten, der wegen einer rüden Attacke in der 25. Minute Rot sah. Auch die Südamerikaner haben vor ihrem abschließenden Gruppenspiel gegen Senegal noch Chancen auf das Weiterkommen.

Verunsicherung beim Weltmeister

Die Verunsicherung der Franzosen nach der Auftakt-Niederlage gegen Senegal wurde von der ersten Minute ebenso augenscheinlich wie das Fehlen von Regisseur Zidane (Oberschenkelverletzung), der nicht einmal auf der Bank Platz nahm. Zwar übernahm die Lemerre-Truppe von Beginn an das Kommando, fand aber kein Mittel, den Abwehrriegel der Südamerikaner zu knacken. Der Titelverteidiger verzeichnete in der ersten Hälfte nur eine gefährliche Szene, als Petit einen Freistoß von der Strafraumgrenze an die Außenstange setzte (35.).

Härte gegen Milde

Uruguay verteidigte phasenweise mit acht, neun Feldspielern und setzte auf Konter über Starspieler Recoba, dessen abgefälschten Schuss in der 18. Minute Barthez per Fußabwehr parierte. Die entscheidende Szene ereignete sich aber in der 25. Minute, als Henry wegen eines ungestümen Fouls an Romero die Rote Karte sah. Auf der Gegenseite ließ der mexikanische Referee allerdings Milde walten, denn die Attacke von Silva an Vieira (45.) war ebenso rotwürdig.

Ausflug von Barthez

In der zweiten Hälfte riskierte auch Uruguay in Anbetracht der numerischen Überlegenheit mehr, was zahlreiche Chancen phasenweise im Minutentakt auf beiden Seiten zur Folge hatte. Die besseren Einschussmöglichkeiten fanden allerdings die Südamerikaner vor. In der 52. Minute scheiterte Recoba zwei Mal an Barthez, wenige Sekunden später hatte der 26-Jährige den unnötigerweise weit aus dem Tor eilenden Frankreich-Keeper bereits überspielt, traf allerdings das leere Tor nicht. Abreu blieb in der 53. und 57. Minute ebenfalls der Torjubel versagt.

Verflacht und doch brisant

Bei den auch mit zehn Mann feldüberlegenen Franzosen versuchten Candela (50.), Trezeguet (55., 66.) sowie Micoud aus einem Freistoß (69.) erfolglos ihr Glück. In den letzten 20 Minuten verflachte die Partie, erst am Schluss wurde es noch einmal brisant, als Barthez vor dem allein stehenden Magallanes rettete (92.) und die "Grande Nation" damit im Turnier hielt. (APA)

Vorrundengruppe A:

  • Frankreich – Uruguay 0:0
    Busan, 38.000, Felipe Ramos Rizo (MEX).

    Frankreich: Barthez – Thuram, Leboeuf (16. Candela), Desailly, Lizarazu – Wiltord (93. Dugarry), Vieira, Petit, Micoud – Henry, Trezeguet (81. Cisse)

    Uruguay: Carini – Lembo, Sorondo, Montero, Rodriguez (72. Guigou) – Romero (70. De Los Santos), Garcia, Recoba, Varela – Silva (59. Magallanes), Abreu

    Rote Karte: Henry (25./Foul)

    Gelbe Karten: Petit bzw. Garcia, Abreu, Romero, Silva