Montreal - Die Notenbankchefs der Siebenergruppe der führenden Industrienationen (G7) beurteilen die Aussichten für die Erholung der Weltwirtschaft vorsichtig optimistisch."Leichte Schwächephase" "Der Ausblick der Fed hat sich eigentlich seit Jänner nicht grundlegend verändert", sagte Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank Fed. Die US-Wirtschaft gehe derzeit durch eine "leichte Schwächephase", sei aber immer noch mitten in der Erholung. Nach Ansicht von Analysten signalisierte der Fed-Chef damit, dass die Währungshüter die Leitzinsen vorerst nicht erhöhen werden. Derzeit liegt der Schlüsselzins mit 1,75 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren. Ein deutlicher Aufschwung bei den Investitionen der Unternehmen zum Aufbau der Lagerbestände stimuliere die Produktion, sagte Greenspan. "Aber das ist eine einmalige Sache, und die Frage ist, ob die Endnachfrage im Anschluss das Wachstum aufrechterhalten wird." In den vergangenen 18 Monaten - trotz des 11. September - habe sich die US-Wirtschaft als beachtlich widerstandsfähig erwiesen, sagte der Fed-Chef. Dies sei zum Teil den Fortschritten in der Informationstechnologie zuzuschreiben, die eine unmittelbare Anpassung an konjunkturelle Schwankungen ermögliche. So sei eine schwere Krise vermieden worden. Die Verbesserungen der Produktivität in den vergangenen sechs Monaten wiesen auf eine fundamentale Veränderung hin. Die sich anbahnende konjunkturelle Erholung in den USA sei aber nicht typisch - denn der wirtschaftliche Abschwung, der 2001 begonnen habe, sei der schwächste seit 50 Jahren gewesen. (Reuters)