Gwangju/Südkorea – Der "Asien-Tag" bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit den Auftritten der beiden Gastgeberländer Südkorea und Japan sowie von China hat mit einer Niederlage der Chinesen begonnen. Costa Rica verdarb dem "Reich der Mitte" am Dienstag vor 27.217 Fans in Gwangju mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg die Riesen-Party, die man in der Fußballverrückten Heimat feiern wollte. Die Mittelamerikaner übernahmen damit die Tabellenführung vor Rekord-Weltmeister Brasilien und dürfen vom neuerlichen Achtelfinaleinzug träumen. Das Schlüsselspiel um den Aufstieg wird wohl die Begegnung mit der Türkei am Sonntag werden.

Achtelfinale kaum noch möglich

Für Chinas Teamchef Bora Milutinovic wird das erklärte Ziel "Achtelfinale" jedoch nur noch sehr schwer zu realisieren sein, somit wackelt auch eine beachtliche Serie des Trainers. Denn bei den vergangenen vier Endrunden war Milutinovic mit Mexiko (1986), Costa Rica (1990), den USA (1994) und zuletzt Nigeria (1998) zumindest über die Vorrunde hinaus gekommen.

Die Chinesen starteten wohl nicht zuletzt auf Grund der großen Erwartungshaltung in der Heimat übernervös in die Partie und fabrizierten jede Menge Fehlpässe. Die Mittelamerikaner, bei denen Ex-Rapidler und Routinier Hernan Medford in der 57. Minute ins Spiel kam, konnten diese Tatsache jedoch nicht entscheidend ausnützen. Die größte Chance vor der Pause vergab Solis völlig allein stehend vor dem über zwei Meter großen chinesischen Keeper Jiang Jin (20.).

Gomez wurde zum Spieler des Tages

Die Chinesen konnten zwar in der Folge mehr ihre Schnelligkeit und Spritzigkeit anbringen, die spielerischen und taktischen Mängel waren jedoch klar ersichtlich. In der 61. Minute war es dann so weit, nach einem abgeprallten Schuss von Wanchope schoss OFI Kreta-Legionär Gomez zum erlösenden 1:0 ein. Nur vier Minuten später bereitete Gomez das 2:0 durch den aufgerückten Abwehrspieler Wright vor (65.), damit war die Partie entschieden. Die Chance auf seinen zweiten Treffer vergab der starke Gomez in der 90. Minute leichtfertig.

Chinas sportlicher Feiertag

In China stand während des ersten WM-Auftrittes der Nationalmannschaft das Leben so gut wie still, auch die Schüler bekamen frei und verfolgten die Partie gespannt auf den TV-Schirmen. Getrübt wurde der sportliche Feiertag nur durch das Datum der Partie, denn am Dienstag (4. Juni) jährte sich das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens zum 13. Mal.

Zwischen 30.000 und 40.000 Chinesen sollen Richtung Südkorea gepilgert sein, im Stadion von Gwangju (Fassungsvermögen 43.000 Zuschauer) selbst blieben jedoch kurioserweise tausende Plätze frei. Das mittlerweile mehr und mehr verzweifelte Organisationskomitee sowie die FIFA stehen somit weiterhin vor großen Problemen und Rätseln rund um die Ticketvergabe.(APA)

Gruppe C:

  • China – Costa Rica 0:2 (0:0). Gwangju, 27.217, Kyros Vassaras (Griechenland).

    Tor: 0:1 (61.) Gomez 0:2 (65.) Wright

    China: Jiang Jin – Jihai Sun (26. Bo Qu), Weifeng Li, Zhiyi Fan (74. Genwei Yu), Chengying Wu – Xiaopeng Li, Yunlong Xu, Li Tie, Ma Mingyu – Chen Yang (66. Maozhen Su), Haidong Hao

    Costa Rica: Lonnis – Wright, Martinez, Marin – Wallace (70. Bryce), Fonseca (57. Medford), Centeno, Solis, Castro – Wanchope (80. Lopez), Gomez

    Gelbe Karten: Li Tie, Yunlong Xu, Xiaopeng Li bzw. Marin, Solis, Gomez, Centeno