Gwangju/Südkorea – Endlich haben die Spanier eine Fußball-WM mit einem vollen Erfolg begonnen. Dem Titelanwärter glückte am Sonntag in Gruppe B mit einem mühsamen 3:1 (1:0) gegen den Debütanten Slowenien der erste WM-Auftaktsieg seit 1950. Der Underdog machte den Iberern das Leben jedoch schwer, musste sich aber schließlich doch noch recht deutlich geschlagen geben. Für Spanien trafen im Stadion von Gwangju Stürmerstar Raul (44.), Juan Carlos Valeron (74.) und Fernando Hierro (88., Foulelfmeter), den Slowenen war in der 82. Minute durch den eingewechselten Sebastjan Cimirotic der zwischenzeitliche Anschlusstreffer gelungen.

Österreich-Bezug

Es war dies die erste WM-Partie mit echtem Österreich-Bezug, schließlich stand der Vorarlberger Egon Bereuter als Schiedsrichter-Assistent an der Linie und GAK-Mittelfeldspieler Ales Ceh spielte 90 Minuten lang als Kapitän der Slowenen. Eine Premiere gab es auch durch den slowenischen Torschützen Cimirotic, der als erster Spieler der Endrunde nach einer Gelben Karte wegen einer Schwalbe 1.360 Euro zahlen muss.

Raul erzielte das wichtige Tor

Der slowenische Teamchef Srecko Katanec hatte vor der Partie vor den schnellen spanischen Spitzen gewarnt und seine Verteidiger zu engster Manndeckung aufgerufen. Einmal entwischte Raul der Defensive rund um den ehemaligen FC Tirol-Verteidiger Aleksander Knavs vor der Pause jedoch und markierte das 1:0. Luis Enrique brach durch die Mitte durch, über Umwege kam der Ball zum Real-Madrid-Stürmer, der einen Verteidiger aussteigen ließ und an Marko Simeunovic vorbei einschoss.

Respektlose Slowenen

Mit seinem 26. Länderspiel-Treffer zog Raul mit Emilio Butragueno als zweitbester Torjäger seines Landes hinter Fernando Hierro gleich. Ansonsten hatte in den ersten 45 Minuten sogar Slowenien etwas mehr vom Spiel, das seit Jahren eingespielte Team ging respektlos und forsch zur Sache.

Cimirotic brachte Spannung

Mit der beruhigenden Führung im Rücken spielten die Spanier nach Wiederbeginn dann etwas befreiter auf. Valeron schien mit dem 2:0 (74.) alles klar gemacht zu haben, doch nach dem Anschlusstreffer des eingewechselten Cimirotic (82.) sorgte erst der von Hierro verwandelte Strafstoß für die spanische Erlösung in der 88. Minute. Es war dies der 28. Länderspiel-Treffer des Verteidigers.

Bereits während der EM 2000 in den Niederlanden und Belgien hatten sich die Slowenen als harter Brocken für die Spanier präsentiert, damals siegte der Favorit ebenfalls in der Vorrunde 2:1.(APA)

  • Gruppe B:

    Spanien – Slowenien 3:1 (1:0)
    Gwangju, 25.000, Mohamed Guezzaz(Marokko)

    Tore:
    1:0 Raul (44.)
    2:0 Valeron (74.)
    2:1 Cimirotic (82.)
    3:1 Hierro (88./Elfmeter)

    Spanien: Casillas – Puyol, Hierro, Nadal, Juanfran (82. Romero) – Luis Enrique (74. Helguera), Baraja, de Pedro – Valeron – Raul, Tristan (67. Morientes)

    Slowenien: Simeunovic – Milinovic, Galic, Knavs – Novak (77. Gajser), Ales Ceh, Pavlin, Karic – Zahovic (62. Acimovic) – Osterc (57. Cimirotic), Rudonja

    Gelbe Karten: Valeron bzw. Karic, Cimirotic