Detroit - Die Nacht, die den Detroit Red Wings den erhofften Stanley Cup bescherte, endete mit einer Überraschung. Kurz nach dem 3:1 und dem damit verbundenen vierten und entscheidenden Sieg über die Carolina Hurricanes schockte der 68-jährige Erfolgstrainer Scotty Bowman seine Spieler: "Dies war mein letztes Spiel. Ich habe mich im Februar während der Olympia-Pause entschieden." Keiner hatte etwas geahnt, selbst Bowmans Frau bekam diese Nachricht erst in den Sekunden des Jubels präsentiert. Bowman wurde mit dem Erfolg der Red Wings der erfolgreichste Coach in der Geschichte der National Hockey League (NHL). Als Trainer stand er fünf Mal beim Rekord-Meister Montreal hinter der Bande, seinen ersten Titel gewann er mit den Canadiens vor bereits 29 Jahren. Ein Stanleycup-Sieg mit Pittsburgh (1992) sowie nun mit Detroit der dritte seit 1997 brachten seine imposante Bilanz auf neun Meisterschaften. Für die Red Wings ist es der zehnte Stanleycup- Triumph. Detroit ließ in der Final-Serie dem Überraschungs-Team aus Carolina keine Chance. Die Hurricanes gewannen lediglich die Auftaktpartie, danach jubelten in der "best-of-seven-Serie" nur noch die Bowman-Schützlinge. Die Eigentümer der Red Wings hatten keine Summen gescheut, um eine noch nie gesehene Ansammlung von Superstars zu vereinen. So wurden neben dem alternden Torjäger Brett Hull neben anderen der Weltklassetorhüter Dominik Hasek sowie mit Luc Robitaille der torhungrigste Linksaußen der NHL-Geschichte verpflichtet. Mit einem Schnitt von über 32 Jahren ist diese Oldie-Truppe das älteste Team, das jemals den Stanleycup gewann. Auch bei der Ehrung zum "Most Valuable Player", dem wertvollsten Playoff-Spieler, kam es zu einem Novum. Mit dem schwedischen Verteidiger Nicklas Lidström bekam zum ersten Mal ein Europäer die Conn Smyth Trophy überreicht.(APA,dpa,ag.)