Nach Hamam - Das türkische Bad steht auch in Ferzan Ozpeteks drittem Film die Konfrontation mit einem "fremden" Milieu im Mittelpunkt: Le Fate Ignoranti erzählt von der Freundschaft zweier Menschen, die zunächst nur der Verlust verbindet.
Film
"Le Fate Ignoranti": Nicht nur im Schmerz vereint
"Le Fate Ignoranti" von Ferzan Ozpetek ("Hamam - Das türkische Bad")
Es beginnt wie eine Seifenoper, doch dann folgt eine unerwartete Wendung: Antonia (Margherita Buy) erfährt nach dem jähen Tod ihres Ehemannes, dass dieser eine langjährige Beziehung hatte. Die vermeintliche Geliebte entpuppt sich jedoch als Mann - Michele (Stefano Accorsi), der mit seinen illustren Freunden ein der bürgerlichen Antonia völlig entgegengesetztes Leben führt.
Obgleich inszenatorisch unauffällig bewahrt der Film
einen unaufdringlichen Blick auf die homosexuelle Gemeinschaft und gönnt seinen Figuren Kanten. Wodurch Antonias und Micheles Überwindung von eingeschränkten Sichtweisen und ihrem
Selbstmitleid zwar nicht wesentlich origineller, aber zumindest auch nicht ganz einseitig wird.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31. 5. 2002)