Homburg - Vitamin D kann nicht nur vor Rachitis und
Knochenschwund, sondern auch vor Krebs schützen. Darauf haben
Experten auf einer Tagung in Homburg/Saar hingewiesen. So hemme
Vitamin D die Zellwucherung und beuge damit in zahlreichen Geweben
einer Krebsentstehung vor. Bis zu 90 Prozent des benötigten Vitamin D
wird laut Jörg Reichrath von der Hautklinik der Universität des
Saarlandes in der Haut mit Hilfe der Sonne gebildet.
So sei auch zu erklären, warum in höheren Breitengraden vermehrt
Menschen an Dickdarm-, Prostata- und Brustkrebs erkranken. Denn wegen
der dort geringeren Sonneneinstrahlung werde weniger Vitamin D
gebildet.
Vitamin D, das eigentlich ein Hormon sei, spiele auch eine große
Rolle für die Knochengesundheit. So führe ein chronischer
Vitamin-D-Mangel zu Rachitis und Knochenschwund, der so genannten
Osteoporose. Die Hälfte aller Frauen und zwölf Prozent aller Männer
leiden Reichrath zufolge an Knochenschwund. Als Vorbeugung werde
häufig nur auf eine ausreichende Kalzium-Versorgung geachtet. Wenig
bekannt sei aber, dass Kalzium im Darm nur bei einer entsprechenden
Vitamin-D-Versorgung aufgenommen werden könne.
Vitamin D könne jedoch nur in begrenztem Umfang über die Nahrung
zu sich genommen werden. Neben Lebertran sei das Hormon nur in
wenigen Nahrungsmitteln wie in einigen Fischarten enthalten. Liege
ein chronischer Vitamin D-Mangel vor, müsse auf Vitaminpräparate
zurückgegriffen werden.
Besondere Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel seien ältere
Menschen und Personen mit einer stärkeren Hautpigmentierung. Bei
beiden sie die Fähigkeit zur Vitamin D-Produktion in der Haut relativ
gering. Aber auch dicke Menschen litten eher an einen
Vitamin-D-Mangel, denn der hohe Gehalt an Körperfett binde das
Vitamin D. (APA/AP)