Im Himmel warten Bierkisten auf uns,

Tische biegen sich unter knusprigen Stelzen. Und das Wort Cholesterin existiert dort nicht. Es wird eine Party sein, aber der Himmel muss warten. Wir haben hier unten noch einiges vor, TV-mäßig, und halten uns also fit. Gemüse, Obst, Antiaging-Kurse. Statt Couchpotatoes sind wir Sofamüslis.

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Alles nur,

weil wir noch sämtliche Bin-Laden-Videos sehen wollen, die noch kommen; weil wir wissen wollen, ob Bush mit dem Irak noch Bombiges vor hat. Und ob Clinton noch einen ordentlichen Job findet. Auch, ob Ambros den Amadeus-Award für die meisten Lebenswerk-Amadeus-Awards annehmen wird und ob Dieter Chmelar noch seinen Platz im Fernsehen finden wird, ist interessant. Schließlich auch, ob De Luca noch ein brauchbarer Witz einfällt, ob es Beckmann noch gelingt, einen seiner Gäste mit Fragen zum Weinen zu bringen, und ob Premiere noch irgendwann Gewinn machen wird. Natürlich auch, ob ein Feiertagsprogramm denkbar sein wird ohne Bud-Spencer-Film (Bild), ob die Formel 1 ohne Heinz Prüller stattfinden wird und ob Uschi Glas einen Mann finden wird wollen, sind spannende Fragen.

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Doch sollten diese alle beantwortet sein,

haben wir noch eine in Reserve. Ob nämlich hierzulande ein Song Contest auszurichten sein wird, weil er von uns gewonnen wurde. Das Warten auf diese Antwort wird von uns mindestens noch ein Jahr (wenn nicht gar ewiges Leben) abverlangen. Manuel Ortega, der morgen dran ist, ist zwar ein sympathischer Junge, aber das war Wilfried auch! (tos/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.5.2002)

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