Wien - Neue Rechtstreitigkeiten beim steirischen
Kühlgerätehersteller Austria Haustechnik (AHT) haben den mit mehr als
15 Prozent größten Aktionär, die Zürcher Cross Capital Investment,
dazu bewogen, das Übernahmeangebot der deutschen Quadriga Capital
entgegen bisheriger Ankündigungen nun doch anzunehmen.
Wie berichtet hatte die thailändische Siam Patkol Company AHT in
der vergangenen Woche eine Schadenersatzklage über 10 Mill. Euro
wegen vorzeitiger Kündigung als Lizenzpartner angedroht. "Derartige
Rechtsstreitigkeiten - es handelt sich nun schon um den dritten Fall
- sind in dem Unternehmen anscheinend zur Regel geworden", sagte
Cross Capital-Vertreter und KTM-Chef Stefan Pierer am Dienstag.
"Klare Eigentümer
Austria Haustechnik sei "sicher nicht gut geführt" und brauche
schnell "klare Eigentümer", sprach sich Pierer nun für einen "starken
Aktionär" aus, "der nach dem Rechten schaut" . Eine schnelle Lösung
sei sicher das Beste für das Unternehmen, und Cross Capital wolle
ebenfalls keinen langen Übernahmekampf mit Quadriga, so Pierer
weiter.
Damit ist das Quadriga-Barangebot von 21 Euro je AHT-Aktie wieder
im Rennen. Ohne die Zustimmung des größten Einzelaktionärs Cross
Capital mit seinen mehr als 15 Prozent an AHT hätte die Übernahme
keinerlei Chance gehabt, da eine solche laut Offert an die Andienung
von mindestens 90 Prozent der Stammaktien gebunden ist. Das
Übernahmeangebot läuft noch bis einschließlich 28. Mai 2002, wodurch
die Aktionäre in den Genuss der noch zu beschließenden Dividende für
2001 über 44 Euro-Cent je Aktie kommen.
An der Wiener Börse sanken AHT bei geringen Umsätzen bis
Dienstagmittag um 1,7 Prozent auf 20,62 Euro. (APA)