Wien - Die Weltpolitik hat Afghanistan aus den Schlagzeilen verdrängt. Die Situation der afghanischen Frauen ist aber nach wie vor äußerst prekär. Schon während der Herrschaft der Taliban und auch jetzt, nach deren Sturz, aktiv im Einsatz für die Rechte der Frauen ist die Frauenorganisation RAWA. Die ÖGB-Frauen unterstützen RAWA; ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits übergab Montag technische Hilfsmittel für die Öffentlichkeitsarbeit von RAWA an Edit Schlaffer von der Initiative "Frauen ohne Grenzen" zur Weiterleitung nach Afghanistan. Unter den Taliban haben die RAWA-Frauen die gewalttätige Unterdrückung der Frauen unter Lebensgefahr dokumentiert - und damit erst für die westliche Öffentlichkeit sichtbar gemacht. "Nun ist die Informationsarbeit von RAWA nötiger denn je, damit die afghanischen Frauen nicht vergessen werden", sagte ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits. Diskriminierung besteht nach wie vor Im Bereich der humanitären Katastrophenhilfe gäbe es zwar gute Gesundheitsprojekte, frauenpolitische Bildungsprojekte, die einen Beitrag zur politischen Entwicklung und damit der Mitbestimmung der Frauen leisten, fehlen aber, teilte Edit Schlaffer Csörgits´ Einschätzung. "Die Diskriminierung der Frauen ist nach wie vor gängiger Alltag. Nur weil einige Frauen vor laufender Kamera ihre Burka abgelegt haben, heißt das noch lange nicht, dass die Diskriminierung beseitigt ist", so Schlaffer weiter. Um die Situation der Frauen in Afghanistan zu verbessern, bedürfe es massiver finanzieller Ressourcen - sowohl für engagierte Nicht-Regierungsorganisationen wie RAWA, aber auch für die sich eben etablierende institutionelle Frauenpolitik rund um Frauenministerin Sina Samar, waren sich Schlaffer und Csörgits einig. (red)