Wien/Ramsau - Ein Berg ist ein großer Felsen. Mit und ohne Namen. Oder eben mehr: Eine Eigenschaft des Planeten, voll mit Schätzen im Boden oder eine "Warze" und "Schönheit" in der Landschaft, wie die Ankündigung zum "Weltmuseum der Berge" in der Ramsau verspricht. Ab 6. Juli wird das ganze Jahr über die hautnahe Begegnung mit den mächtigen Felsen ermöglicht. Ausstellungen, künstlerische Installationen, Vorträge und Konferenzen sollen Besuchern neue Perspektiven auf die Bergwelt erschließen.Das "Weltmuseum" entsteht im heurigen "Jahr der Berge" der Unesco am Dachstein, berichtete am Donnerstag Veranstalter Herbert Arlt vom "Institut zur Erforschung österreichischer und internationaler Literaturprozesse" in Wien. Dass es "Weltmuseum" heißt, kommt nicht von ungefähr: 50 Nationen beteiligen sich an dem Projekt in der steiermärkischen Ramsau. Die schönsten und kulturell bedeutsamsten Berge der Erde werden dem Publikum näher gebracht. Der japanische Wissenschafter Naoji Kimura kümmert sich beispielsweise um die Kooperation mit einem Bergmuseum in seinem Heimatland und wird den heiligen Berg Fuji in der Literatur und in der Kunst beschreiben. Parkplatz, Tal- und Bergstation sowie Almhütten werden zu Ausstellungsorten umfunktioniert. Der Künstler Hartmut Skerbisch realisiert seine Installationen im Tal - "mit Blick auf die physische Präsenz der Südwand" des Dachsteins. In der Bergstation werden Besucher die Geschichte der Seilbahnen als "Kunst der Ingenieure" erfahren. Skerbisch wünscht sich, dass "zu Tal Gehende", die Skifahrer und Bergwanderer, dann "kurz innehalten an den Ausstellungsobjekten". Zu den Tagesausflüglern und Urlaubern, die sowieso das ganze Jahr über in die Region kommen, hofft Organisator Arlt, durch die Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden, Alpen- und Naturfreundeverein nochmals "50.000 Menschen auf die Berge zu locken". Eine Kooperation mit der Wiener Kunsthalle am Karlsplatz soll weitere "spannende Perspektiven" ermöglichen. (aw, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.4.2002)