Die Suchmaschine Google gilt oft als der beste Weg, um schnell etwas im Internet zu finden. Das war einmal, sagt Apostolos Gerasoulis, jetzt gibt es Teoma. "Wir sind die nächste Generation der Suchmaschinen", verspricht der Mathematikprofessor. In den vergangenen sechs Monaten arbeitete er mit seinen Mitarbeitern am Feintuning der neuen Suchmaschine, die seit 1. April ihre Dienste anbietet.

Gelassenheit

Google reagierte zunächst, wie nicht anders zu erwarten, gelassen. Teoma sei ein "interessanter Ansatz", erklärte der stellvertretende Technikdirektor von Google, Craig Silverstein. Er sei aber zuversichtlich, dass seine Suchmaschine weiter am schnellsten die nützlichsten Ergebnisse bieten werde. "Es muss sich noch zeigen, wie effektiv Teoma wirklich ist."

Qualitätssteigerung

Die Branchenbeobachter sind sich zumindest in einem sicher: Die Konkurrenz wird die Qualität der Suchmaschinen verbessern. "Ich glaube nicht, dass Teoma der Google-Killer wird", sagt Danny Sullivan, Herausgeber von SearchEngineWatch.com. "Aber es könnte eine interessante Alternative werden, und das sorgt dafür, dass Google auf dem Teppich bleibt."

Gescheiterte Versuche

Teoma ist nicht die erste Suchmaschine, die es mit Google aufnehmen will. AltaVista versuchte sich im Mai 2000 mit Raging Search an einer Kopie von Google, gab dies aber im vergangenen Jahr wieder auf. Zuerst müsse Teoma beweisen, dass es unter den weniger bekannten Suchmaschinen, zu denen auch Angebote wie Alltheweb.com oder Wisenut.com gehören, die beste sei, sagt Sullivan. Denn Google zu stürzen, wird nicht so leicht sein. Über eigene und lizenzierte Web-Seiten, die wie Yahoo die Technik von Google benutzen, werden täglich mehr als 150 Millionen Anfragen abgewickelt. Erfasst sind rund drei Milliarden Dokumente im Internet. Teoma bringt es derzeit erst auf rund 200 Millionen.

Finanzen

Teoma – das ist Gälisch für Experte – fehlten lange auch die finanziellen Mittel, um ernsthaft gegen Google antreten zu können. Das änderte sich erst, als Gerasoulis und seine Partner im vergangenen Jahr ihr Unternehmen für 4,4 Millionen Dollar an Ask Jeeves verkauften. Diese Firma unterhält die gleichnamige Suchmaschine, die auch Anfragen entgegen nimmt, die als normale Fragen formuliert sind. (APA)