Kairo - Tausende Araber haben am Samstag gegen die Belagerung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat in seinem Hauptquartier in Ramallah im Westjordanland demonstriert. Etwa 10.000 arabische Israelis gingen in Kaffr Kannc im Norden des Landes mit Bildern von Arafat und palästinensischen Flaggen auf die Straße. Der Chef der Autonomiebehörde sei von Israel als Geisel genommen worden, kritisierte der arabische Parlamentsabgeordnete Asmi Bishara. Die 1,1 Millionen in Israel lebenden Palästinenser feiern am 30. März traditionell den "Tag der Erde". Damit gedenken sie sechs 1976 bei einer Demonstration von israelischen Truppen getöteter Palästinenser. Auch in Ägypten protestierten Tausende Anhänger Arafats trotz eines Demonstrationsverbots auf den Straßen. Vor der Minja-Universität in Südkairo verbrannten 3000 Studenten israelische Flaggen, an der islamischen El-Ashar-Universität versammelten sich 2000 Studierende. Etwa 500 Juristen demonstrierten vor dem Hauptquartier ihrer Berufsvertretung. Spezialeinheiten der Polizei überwachten die Kundgebungen, griffen aber nicht ein. Kundgebungen auch in Europa Etwa 3000 Libanesen und Palästinenser versammelten sich vor dem UN-Hauptquartier in Beirut. Im größten palästinensischen Flüchtlingslager Jordaniens, Bakaa, wurden 2000 Demonstranten gezählt. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Die Belagerung von Abu Ammar (Arafat) ist auch unsere Belagerung". Etwa die Hälfte der fünf Millionen Einwohner Jordaniens sind Palästinenser. Zudem haben 1,7 Millionen von insgesamt vier Millionen palästinensischen Flüchtlingen in dem Königreich Zuflucht gefunden. Mehrere tausend Menschen haben am Samstag auch in Straßburg mit einer Demonstration das palästinensische Volk und die Intifada unterstützt. Die Kundgebungsteilnehmer aus Frankreich, Deutschland und Belgien waren einem Aufruf der französischen Moslem-Partei (PMF) gefolgt. Mit Slogans wie "Befreit Palästina" und "Mörder Sharon, Mörder Bush" stellten sie sich hinter die palästinensische Sache. (APA/dpa)