Marjayoun - Die israelische Luftwaffe hat am Samstag Stellungen im Südlibanon bombardiert. Sie reagierte damit offenbar auf Raketenangriffe der proiranischen Schiitenorganisation Hisbollah auf das Gebiet der so genannten Shebaa-Ländereien im Dreiländereck mit Syrien. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Israel hatte sich im Mai 2000 nach 22jähriger Okkupation aus dem Südlibanon zurückgezogen. Der Libanon beansprucht auch die Shebaa-Ländereien, die weiter von Israel besetzt sind, weil sie nach israelischer Auffassung ursprünglich zu Syrien gehörten und deshalb erst nach einem Friedensvertrag mit Damaskus geräumt werden sollen. Syrien anerkennt aber die libanesischen Territorialansprüche. Drei verletzte Zivilisten Israelische Kampfflugzeuge griffen mutmaßliche Stellungen der Hisbollah-Miliz an. Wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, feuerte die Luftwaffe in einem Tal nahe der Ortschaften Halta und Kfar Shuba mindestens drei Raketen und rund 30 Granaten ab. Dabei seien drei Zivilpersonen verletzt und etwa 200 Ziegen und Schafe getötet worden. Die Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Zuvor griff die Hisbollah nach eigenen Angaben sechs israelische Stellungen im Gebiet der Shebaa-Ländereien mit Raketen und Maschinengewehren an. Wie der von der Hisbollah betriebene Fernsehsender El Manar berichtete, dauerten die Gefechte am Nachmittag noch an. Der libanesische Außenminister Mahmud Hammud forderte Israel zum Rückzug aus der Region auf. "Die andauernde israelische Besetzung der Shebaa-Höfe ist der Grund für die heutigen Geschehnisse", sagte er vor Journalisten. (APA)