Fürth - Ein Satire-Ausstellung im Jüdischen Museum Franken in Fürth hat eine Welle der Empörung ausgelöst. In Briefen werfen führende Vertreter jüdischer Organisationen der Museumsleitung unter anderem "Judenhetze" vor. Die Art der Darstellung jüdischer Gebräuche und Ritualgegenstände erniedrige jüdische Religion und vertiefe damit bestehende Vorurteile gegen Juden, heißt in den am Freitag von der jüdischen Gemeinde Nürnberg veröffentlichten Protestschreiben. Die Kritiker fordern eine sofortige Schließung der Ausstellung. Unter dem Titel "Feinkost Adam" werden seit Anfang März Arbeiten der aus Berlin stammenden jüdischen Künstlerin Anna Adam gezeigt. In der als jüdischem Feinkostladen gestalteten Präsentation thematisiert sie typische Klischees vom Judentum und führt sie ad absurdum. "Stürmer"-Vergleich Auch der Ausstellungsprospekt erregt Anstoß. "Jede einzelne Darstellung, wie auch die Textbeiträge, könnten ebenso aus dem "Stürmer" stammen", kritisiert der Sprecher der deutschen Rabbinerkonferenz, Joel Berger. Der Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Josef Schuster, monierte, dass die Ausstellung bestehende und haltlose Vorurteile gegenüber Juden vertiefen könne. Mit der Kritik erreicht der seit Jahren andauernde, immer wieder aufflammende Streit zwischen den jüdischen Gemeinden Fürth und Nürnberg und dem jüdischen Museum Franken einen neuen Höhepunkt. Die Gemeinden haben wiederholt Anstoß am Konzept der Dauerausstellung des Museums genommen. Dem Museumsleiter Bernhard Purin werfen sie fehlende Sensibilität und mangelnde Kooperationsbereitschaft im Umgang mit den örtlichen jüdischen Gemeinden vor. Wiederholt haben sie deshalb Purins Rücktritt gefordert.(APA/dpa)