Jerusalem - Für die israelische Regierung stelle der auf dem Gipfel der Arabischen Liga in Beirut am Donnerstag verabschiedete Friedensplan des saudiarabischen Kronprinzen Abdullah einen "Rohrkrepierer" dar, wie ein Regierungssprecher in einer ersten Reaktion in Jerusalem erklärte. Man könne nicht über einen souveränen Staat der Palästinenser verhandeln und gleichzeitig einer "gerechten Lösung" des Flüchtlingsproblems auf der Grundlage der Resolution 194 der UNO-Vollversammlung" (1948) zustimmen, wie sie in der "Deklaration von Beirut" von den arabischen Staaten verlangt wird. "Die saudiarabische Initiative, wie sie auf dem Gipfel der Arabischen Liga angenommen wurde, ist ein Rohrkrepierer", sagte der Sprecher des israelischen Außenamts Emanuel Nachshon in Jerusalem. "Wir können nicht auf der einen Seite über einen palästinensischen Staat verhandeln und auf der anderen Seite alle Palästinenser nach Israel hereinlassen. Das würde die Zerstörung des Staates Israel bedeuten, und dem können wir nicht zustimmen", fügte er hinzu. Arabischer Plan "Waffe gegen Israel" Der saudiarabische Außenminister Prinz Saud el Faisal nannte den auf dem Beiruter Gipfel verabschiedeten Nahost-Friedensplan "eine Waffe, um auf internationaler Bühne und über das israelische Volk Druck auf Israel auszuüben". Der israelische Außenamtssprecher Emanuel Nachschon erklärte in Jerusalem, mit der Vergeltung für den Anschlag von Netanya vom Mittwoch werde Israel "nicht lange warten". Mit dem Anschlag hätten die Palästinenser "die Grenze überschritten". In einer Erklärung des bewaffneten Hamas-Arms "Brigaden Ezzedin el Kassam" in Gaza hieß es: "Die Operation (...) in Netanya ist Teil einer Welle von Operationen, die wir als bescheidenes Geschenk für den Terroristen Sharon und seine Nazi-Regierung vorbereiten". (APA/Reuters)