Natur
Umweltskandal mit Dioxinbelastung in den französischen Alpen
Grenzwerte um das 700-Fache überschritten
Albertville - Ein Umweltskandal in den französischen
Alpen um Dioxinverpestung durch eine Müllverbrennungsanlage
beschäftigt jetzt die Justiz. Die seit Oktober 2001 geschlossene
Anlage bei Albertville (Savoyen) habe seit 1968 durch überhöhten
Dioxinausstoß Menschen, Tiere und Pflanzen in der Region belastet,
schrieb die französische Tageszeitung "Liberation" (Dienstagausgabe). Im Rauch der Müllverbrennungsanlage seien nach unabhängigen
Untersuchungen die geltenden Dioxin-Grenzwerte um das 700-Fache
überschritten worden, berichtete die Zeitung weiter. Nach der Klage
über "Vergiftung" von mehr als 160 Anwohnern und Bauernvereinigungen
der Region gegen die Müllverwertungsgesellschaft habe die Justiz in
Albertville nun Ermittlungen aufgenommen.
Erhöhte Dioxin-Konzentrationen wurden nach Zeitungsangaben auch in
der Kuhmilch festgestellt. In der Ortschaft Grignon mit 1.800
Einwohnern in unmittelbarer Nähe der Fabrik hätten
Umweltschutzverbände ungewöhnlich hohe Zahlen von Krebserkrankungen
festgestellt. Nach der Schließung der Anlage hatte die Präfektur den
Verkauf von Kuhmilch verboten und die Schlachtung von über 5.000
Kühen und Schafen angeordnet. (APA)