Nahost
Auszüge des Entwurfs der saudiarabischen Friedensinitiative
"Umfassender Friede strategische Wahl der Araber"
Beirut - Auf dem Gipfel der Arabischen Liga soll am
(morgigen) Mittwoch in der libanesischen Hauptstadt Beirut über den
Nahost-Friedensplan des saudiarabischen Kronprinzen Abdullah beraten
werden. Von dem Vorschlag, der offiziell erst während der
Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs vorgestellt werden
soll, wurden bisher nur Bruckstücke bekannt. Im Folgenden der
Wortlaut des jüngsten Entwurfs, den die Nachrichtenagentur AP aus
palästinensischen Kreisen zugespielt erhielt. "Der Gipfel der Arabischen Liga stellt fest, dass ein gerechter
und umfassender Friede die strategische Wahl der Araber ist. Der
Gipfel ruft die israelische Regierung auf, ihre aktuelle Politik zu
überdenken und die Wahl des Friedens zu akzeptieren.
Der arabische Gipfel fordert:
- einen vollständigen Rückzug aus dem 1967 besetzten arabischen
Land, darunter einen vollständigen Rückzug vom syrischen Golan und
all den Territorien, die noch im Südlibanon besetzt sind, auf die
Grenzen vom 4. Juni 1967 (Ausbruch des Sechstagekrieges, Anm.);
- die Zustimmung, eine faire Lösung des Problems der
palästinensischen Flüchtlinge zu erreichen, die in Überstimmung mit
der UN-Resolution 194 vereinbart wird;
- die Zustimmung zu einem palästinensischen Staat auf dem seit 4.
Juni 1967 besetzten palästinensischen Territorium im Westjordanland
und Gaza-Streifen mit dem heiligen Jerusalem als Hauptstadt, in
Übereinstimmung mit der Resolution 1379 des UN-Sicherheitsrats.
Im Gegenzug stellen die arabischen Länder Folgendes fest:
- den arabisch-israelischen Konflikt als beendet zu betrachten und
einen Vertrag zu erreichen, um dies zwischen ihnen und Israel zu
zementieren.
Der arabische Gipfel ruft die israelische Regierung und alle
Israelis auf, diese Initiative zu akzeptieren, um die
Friedensmöglichkeiten auf eine Art und Weise abzusichern, die die
arabischen Länder und Israel in die Lage versetzen, zu koexistieren
und Seiten an Seite zu leben und (kommenden) Generationen eine
sichere Zukunft zu garantieren.
Der arabische Gipfel ruft die internationale Gemeinschaft mit all
ihren Organisationen und Ländern auf, diese Initiative zu
unterstützen.
Die Teilnehmer rufen den Vorsitz des Gipfeltreffens (Libanon) und
den Generalsekretär der Arabischen Liga und die Folge-Komitees auf,
zu handeln und die Kontakte, auf denen in dieser Initiative Bezug
genommen wird, weiter zu verfolgen und sie auf allen Ebenen zu
unterstützen, zu allererst die Vereinten Nationen, die Vereinigten
Staaten, die Russische Föderation, die Europäische Union und der
UN-Sicherheitsrat."(APA/AP)