Technik
US-Mäzen ermöglicht neues Sensorlabor an TU Wien
Mehrere Sensoren auf einem Chip - "Lab-on-a-chip"
Wien - Im Gegensatz zum anglo-amerikanischen Raum ist in
Österreich Mäzenatentum im Wissenschaftsbereich praktisch nicht
vorhanden. Nun hat die Millionenspende eines US-Unternehmers die
Errichtung eines neuen Laboratoriums an der Technischen Universität
(TU) Wien ermöglicht. Kern Sibbald, Mitbegründer des US-Konzerns Autodesk, ein weltweit
führender Hersteller für Konstruktions- und Multimedia-Software, hat
291.000 Euro (vier Mill. S) zu den Errichtungskosten des neuen
Sensortechnologielabors beigetragen, das am Donnerstag (28. März) am
Institut für Industrielle Elektronik und Materialwissenschaften der
TU Wien eröffnet wird.
"Lab-on-a-chip" - das ist die Herausforderung, der sich die zehn
Wissenschafter des 120 Quadratmeter großen neuen Labors stellen
wollen. Messungen, für die man vor ein paar Jahren noch ein ganzes
Laborzimmer mit mehreren Geräten benötigt hat, sollen künftig auf
einem fünf mal zehn Millimeter großen Silizium-Chip durchgeführt
werden können. Die Abmessungen der Funktionsgruppen, also der
eigentlichen Sensoren, auf dem Chip liegen bei einigen Mikrometern
(Tausendstel Millimeter).
Durch diese extrem Kleinheit der Sensoren werden nur sehr kleine
Probenmengen für die Analyse benötigt. Und die Messungen können
dadurch bedeutend schneller durchgeführt werden. Die Miniaturisierung
hat auch den Vorteil, mehrere Sensoren zur Messung verschiedenster
Größen auf dem Chip unterzubringen - also ein ganzes Labor auf einem
Chip.
"Unser Ziel ist es aber auch, Technologien zu entwickeln, mit
denen Sensoren in großer Stückzahl und dadurch billig hergestellt
werden können", erklärt Labormitarbeiter Johannes Schalko im Gespräch
mit der APA. Dazu bedient man sich jener Technologien, die derzeit
vor allem zur Herstellung von Halbleiterbauelementen wie
Computerchips verwendet werden. (APA)