Wien - Die 2001 eingeleitete Umstrukturierung des am Frankfurter Neuen Markt notierten Wiener Softwareherstellers update.com software AG zeigt erste zarte Erfolge. 2002 will das in die roten Zahlen geschlitterte Unternehmen wieder ein positives Betriebsergebnis (EBIT) schreiben und den Umsatz um 30 Prozent auf 21,7 Mill. Euro steigern, kündigte update.com-Geschäftsführer Gerhard Schuberth am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz an. 2001 sei der zu Jahresmitte definierte Planumsatz von 16,7 Mill. Euro erreicht worden, betonte Schuberth. Im Jahr 2000 hatte der Umsatz allerdings noch 20,4 Mill. Euro betragen. Der operative Verlust vor Steuern sowie der Jahresfehlbetrag wurden 2001 von rund 22,2 Mill. Euro auf 16,6 Mill. Euro verringert. Der Verlust je Aktie sank von 2,55 Euro auf 1,79 Euro. "Wir sind sehr zufrieden, aber noch nicht dort, wo wir hinwollen. Wir sind dabei, das Misstrauen der Vergangenheit abzubauen", kommentierte Schuberth die Finanzzahlen des auf Kundenbeziehungsmanagement (CRM - Customer Relation Management) spezialisierten Unternehmens. CRM sei auch in Zeiten eines schwächeren Konjunkturumfelds ein "Wachstumsmarkt". Cash Burn Rate drastisch reduziert "Wir haben 2001 die Kosten gesenkt, neue Produkte entwickelt, die Organisation verflacht und das Vertriebsmodell gewechselt", berichtete Schuberth. Die Cash Burn Rate sei in den letzten zwei Quartalen 2001 um 52 Prozent reduziert worden und bewege sich nun gegen Null. Von 6,9 Mill. Euro auf 6,4 Mill. Euro gesenkt wurden auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die Kosten für den Erwerb von Software zur Weiterentwicklung wurden 2001 von 3,5 Mill. Euro sogar auf Null reduziert: "Wir haben die bisher fünf Software-Entwicklungszentren auf ein einziges am Hauptsitz konzentriert", erläuterte Schuberth. Abschied vom Dotcom-Image Die Pläne für den vor Monaten angedachten Börsenwechsel an die Nasdaq Europe würden derzeit "in der Lade ruhen", zumal sich das Umfeld am Neuen Markt wieder verbessert habe, stellte Schuberth fest. Bei der nächsten Hauptversammlung in zwei Monaten soll eine Namensänderung von update.com auf update beschlossen werden, da man sich vom Dotcom-Image verabschieden wolle, sagte Schuberth. Im Dezember 2001 hatte update.com auf Monatsbasis erstmals wieder Gewinne verzeichnet. Ende März 2002 will das Unternehmen, das in West-, Mittel- und Osteuropa sowie den USA tätig ist, erstmals seit dem Börsengang wieder mehr Cash-Reserven auf der Bank haben als zum Ende des Vorquartals. Ende 2001 beschäftigte update 184 Mitarbeiter. Im Laufe des Jahres 2001 hatte das Unternehmen ein Drittel der Mitarbeiter abgebaut. (APA)