Brüssel - Die letzten vier noch zugelassenen Antibiotika in Futtermitteln sollen nach dem Willen der EU-Kommission von Januar 2006 an verboten werden. Einen entsprechenden Vorschlag beschloss die Brüsseler Behörde am Montag. "Die Sicherheit von Futtermitteln ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheit von Nahrungsmitteln", sagte der zuständige EU-Kommissar David Byrne. Die Verbannung aller Antibiotika aus Futtermitteln sei "ein wesentlicher Schritt zur Gewährleistung einer sicheren Nahrungsmittelkette". Antibiotika werden neben der Bekämpfung von Krankheiten in der Tierzucht auch als Wachstumsförderer eingesetzt. Wissenschaftler befürchten, dass Menschen bei regelmäßigem Verzehr von Fleisch gegen Antibiotika immun werden können. Bei den noch erlaubten Antibiotika handelt es sich um Monensin-Natrium, Salinomycin-Natrium, Avilamycin und Flavophospholipol. Laut Byrne werden diese vier Stoffe in der Humanmedizin bereits nicht mehr verwendet. Verbot erst ab 2006 Ministerrat und Europäisches Parlament müssen dem Vorschlag der Kommission zustimmen. Wegen des gesetzgeberischen Verfahrens sei ein früherer Termin für ein Verbot als 2006 nicht machbar gewesen, sagte Byrne. Zudem müsse der Industrie Gelegenheit gegeben werden, sich auf die neue Regelung einzustellen. Der Vorschlag der Kommission sieht zudem vor, dass neue Zulassungen für Zusatzstoffe in Futtermitteln künftig nur noch für zehn Jahre ausgestellt werden, danach aber verlängert werden können. Zudem will die Behörde, dass Unternehmen vor der Genehmigung nachweisen müssen, dass der Zusatzstoff weder für Tier noch Mensch gefährlich ist. Zuständig für die Erteilung der Zulassung ist die neue Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit in Brüssel. (APA/AP)