Washington - 29 Vorstände und Aufsichtsräte des zusammengebrochenen Energieriesen Enron und dessen Wirtschaftsprüfungskanzlei Arthur Andersen erhielten eine Zwangsvorladung vom US-Senat. Sie sollen vor jenem Ausschuss Rede und Antwort stehen, der ihre Kontakte mit den Regierungen der Präsidenten Clinton und Bush Jr. unter die Lupe nimmt. Laut einer Sprecherin des Ausschusses werden die Zwangsvorgeladenen aufgefordert, Dokumente über ihre Kontakte zum Thema Energiepolitik mit den Regierungen der zwei Präsidenten beizubringen. Das gleiche gelte für die Kontakte mit jenen Bundesbehörden, die für die Regulierung der Geschäfte von Enron zuständig gewesen seien. Auf der Vorladungsliste stehen zahlreiche illustre Namen: Antreten müssen Kenneth Lay, der frühere Chairman und Aufsichtsratsvorsitzende von Enron, sowie der ehemalige Generaldirektor Jeffrey Skilling. Zwangsvorladungen ergingen unter anderem auch an die Enron-Direktorin Wendy Gramm, die Frau des texanischen Senators Phil Gramm und an Lord John Wakeham. Der frühere konservative britische Minister war bis Februar im Aufsichtsrat von Enron gesessen. (Bloomberg, Der Standard, Printausgabe, 25,03.02)