Ougadougou - Die Beschneidung afrikanischer Mädchen ist
nach Einschätzung von Experten in den vergangenen zwei Jahrzehnten um
rund ein Drittel zurückgegangen. Demographischen Studien zufolge hat
in zahlreichen Ländern die Anzahl von Verstümmelungen weiblicher
Geschlechtsorgane um rund 30 Prozent abgenommen. Dies teilte das
Interafrikanische Komitee für den Kampf gegen Beschneidung in
Ougadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, mit.
Vor 18 Jahren seien Klitorisbeschneidungen in 30 afrikanischen
Ländern noch die Regel gewesen. Mittlerweile seien sie in zwölf
Ländern verboten. Noch vor zehn Jahren hätte keine Regierung solch
ein Gesetz zu erlassen gewagt.
Das Interafrikanische Komitee ist 1984 von der Organisation
Afrikanischer Einheit (OAU) im Kampf gegen Klitorisbeschneidungen
eingesetzt worden. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) werden weltweit jedes Jahr zwei Millionen Mädchen beschnitten.
Zahlreiche Betroffene verbluten nach dem Eingriff oder sterben an
Infektionen. (APA/sda)