Österreich
Hauseinsturz in Beirut fordert mindestens fünf Tote
Opferbilanz wieder nach oben korrigiert - drei starben in ihren Autos
Beirut - Beim Einsturz eines mehrstöckigen Gebäudes
in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Samstag
Rettungskräften zufolge mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
Dichte Staubwolken hingen über den meterhohen Schuttbergen, die sich
an der Stelle des achtstöckigen Gebäudes aufgehäuft und auf der
Straße davor mehrere Fahrzeuge bedeckt hatten. Rettungssanitäter
bargen zwei Leichen aus den Trümmern des Hauses und drei aus völlig
zerstörten Autos. Zunächst waren die Rettungskräfte davon ausgegangen, dass bis zu
zwölf Menschen von den Trümmern verschüttet worden sein könnten, doch
nachdem am Abend ein Großteil des Schutts beseitigt war, erwarteten
sie nicht, noch weitere Opfer zu finden. Die Ursache des Einsturzes
war zunächst unklar. An der Fassade des Hauses wurden zum Zeitpunkt
des Unglücks Reparaturarbeiten ausgeführt.
"Erst hatten wir ein Gefühl wie bei einem Erdbeben"
Zahlreiche Rettungsdienste bemühten sich um die Opfer. Die Armee
setzte Planierraupen ein, um Fahrzeuge aus dem Schutt zu befreien.
"Erst hatten wir ein Gefühl wie bei einem Erdbeben", sagte ein
Optiker, der sein Geschäft genau gegenüber des eingestürzten Hauses
hat. "Und dann hörten wir es grollen. Wir schauten hinaus und sahen,
wie das Gebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzte." Ein Teil
der Hausfront sei nach vorne auf die Straße gefallen "und das Dach
landete genau hier vor meinem Geschäft", sagt er.
In dem Gebäude war unter anderem eine Schule untergebracht. Offen
blieb zunächst, ob in der Schule zum Zeitpunkt des Einsturzes
unterrichtet wurde. Bewohner des belebten Geschäftsviertels sagten,
Samstags sei Unterricht. Ein Vertreter der libanesischen
Sicherheitskräfte sagte jedoch, die Schule sei leer gewesen. Wegen
des Gipfeltreffens der Arabischen Liga in der nächsten Woche in
Beirut sind viele Schulen der Stadt geschlossen.
Seit dem Ende des fünfzehnjährigen libanesischen Bürgerkrieges im
Jahr 1990 befindet sich die Stadt im Wiederaufbau. Die Bewohner von
Neubauten beklagen sich jedoch häufig darüber, dass die Häuser nicht
sicher gebaut seien. 1999 brach im Osten der Stadt ein Gebäude
zusammen. Dabei kamen vier Menschen ums Leben.
(APA/Reuters)