Salzburger Rupertinum zeigt Akte und Landschaftsdarstellungen Helmut Newtons
Redaktion
,
Salzburg - Arbeiten des weltbekannten Frauen- und
Landschaftsfotografen Helmut Newton werden ab Samstag im
Salzburger Rupertinum ausgestellt. Unter dem Titel "Sex and
Landscapes" zeigt das Salzburger Museum für Fotografie und
zeitgenössische Kunst Arbeiten, die der 82-Jährige in den vergangenen
zehn Jahren gemacht hat: inszenierte Aufnahmen von Models in
Alltagssituationen, hauptsächlich in schwarz-weiß, sowie
Landschaftsaufnahmen, zu denen Newton meist von Firmen beauftragt
worden war.
Newton hat die Fotos in aufwändigen Verfahren stark vergrößert.
Oft sind die Bilder Schnappschüsse aus dem Fenster seines Hauses, oft
auch choreografierte Kompositionen in Wohnungen, Landschaften und
Straßen. Die teilweise bekannten, teilweise bisher unveröffentlichten
Bilder sind so zusammengestellt, dass sie den Betrachter zu
"Langsamkeit veranlassen, so als würde er sich große Ölgemälde
anschauen", sagte Margit Zuckriegl vom Rupertinum. Die Ausstellung
ist bis zum 20. Mai zu sehen.
Zur Person
Helmut Newton, geboren 1920 in Berlin, hat seinen Weltruhm als
Fotograf für Mode- und Zeitgeistmagazine wie Vogue, Elle, Marie
Claire, Stern, Life oder Playboy aufgebaut. Diese Bilder von Frauen
und Stars wurden stilbildend für die Ablichtung der Schönen, Reichen
und Berühmten. Newton, wurde wegen Faulheit und Desinteresse an
allem, was nicht Fotografie, Mädchen und Schwimmen war, von der
Schule gefeuert, tingelte um die Welt, diente in der australischen
Armee und bekam seinen ersten Job als Modefotograf bei Vogue im Jahr
1961.
Jahrelang habe er, Newton, unter - wie er es bezeichnet - feministischen, aggressiven
Attacken gelitten, doch jetzt habe sich die Sache beruhigt, sagte der
Fotograf bei der Eröffnung seiner Ausstellung in Salzburg. "Wer meine
Arbeiten als Pornografie bezeichnet, ist dumm. Außerdem gibt es die
Darstellung der Nacktheit schon, seit es Höhlenmalerei gibt", meinte
der Starfotograf. Die Kälte, vor allem in seinen Frauenbildern, sei
Absicht, ihn interessierten die weiblichen, romantischen Frauen
nicht, so Newton. "Was mich an einer Frau fasziniert, ist das Harte
und das Ambivalente. Dadurch habe ich vielen Frauen geholfen, ein
neues Selbstbewusstsein zu bekommen. Ich glaube, ich habe sogar die
Mode und die Sitten beeinflusst".
(APA)
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