Tokio - Die beiden japanischen Chiphersteller
Toshiba und Fujitsu führen Gespräche über eine mögliche Kooperation
im Halbleiter-Geschäft. Eine Allianz mit Toshiba in Teilen der
Halbleitersparte sei eine wahrscheinliche Option, sagte ein
Fujitsu-Sprecher am Donnerstag. Die Halbleiterbranche steckt derzeit
in Folge der weltweiten Konjunkturflaute in ihrer bisher schlimmsten
Krise.
Toshiba sei aber nicht das einzige Unternehmen, mit dem Fujitsu
verhandle, sagte der Sprecher. Er wies aber einen japanischen
Zeitungsbericht vom Donnerstag zurück, nach dem die beiden
japanischen Elektronikkonzerne angeblich eine umfassende Allianz zur
Entwicklung und Herstellung von Chips der nächsten Generation planen.
Hitachi und Mitsubishi fusionieren ebenfalls
Erst am vergangenen Montag hatten der drittgrößte japanische
Chiphersteller Hitachi und Mitsubishi Electric Pläne für die
Zusammenlegung ihrer Chip-Geschäfte angekündigt. Ziel sei es, zum
drittgrößten Chiphersteller der Welt zu avancieren.
Toshiba, der größte japanische Chiphersteller und weltweit die
Nummer zwei nach US-Konkurrent Intel, hatte bereits mit Fujitsu bei
der Entwicklung eines neuen Typs von Hochgeschwindigkeit-Chip, dem so
genannten FCRAM (fast-cycle random access memory),
zusammengearbeitet.
In letzter Zeit hatte es vermehrt Spekulationen über Allianzen und
Konsolidierungen in der Chip-Branche gegeben. Mit Kooperationen
versuchen die Konzerne, ihre Wettbewerbsfähigkeit international zu
erhöhen. Allein die fünf Chipkonzerne Japans, Toshiba, NEC, Hitachi,
Mitsubishi Electric und Fujitsu kündigten für das Ende März zu Ende
gehende Geschäftsjahr Verluste von insgesamt 1,5 Billionen Yen (rund
12,8 Mrd. Euro) an. (APA/Reuters)