Linz - Zu acht Jahren unbedingter Haft wurde am Landesgericht in Linz ein 53-jähriger Oberösterreicher verurteilt. Der Mann soll seine minderjährige Stieftochter über Jahre sexuell missbraucht haben. Zwischen dem Mann und dem heute 20-jährigen Mädchen soll es zu mehrmaligen Unzuchtshandlungen, einmal sogar zum Geschlechtsverkehr gekommen sein. Der 53-Jährige bestritt die Vorwürfe, er legte Nichtigkeitsbeschwerde ein, das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Mutter glaubte dem Mann und nicht der Tochter Das Martyrium des Mädchens soll 1988 begonnen haben - damals war es sieben Jahre alt. Erst 1995, als der Mann die Mutter des Kindes heiratete, hörten die sexuellen Übergriffe auf. Das Kind hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemandem anvertraut. Im Jahr 1997 wurde die Schwester des leiblichen Vaters auf die psychischen Zustände des Mädchens aufmerksam. Das Kind erzählte ihr von dem jahrelangen Missbrauch. Die mit dieser Tatsache konfrontierte Mutter habe aber dem Stiefvater geglaubt, der alle Vorwürfe von sich wies. Das Mädchen kam in psychotherapeutische Behandlung, es habe aber keine Anzeige erstatten wollen, weil es Angst vor den Folgen hatte. Erst im Jahr 2000 schließlich erstattete die Tante Anzeige gegen den Mann. Mittwochabend fällten die Geschworenen das Urteil über den 53-Jährigen. (APA)