Susan Sontag will keine politischen Essays mehr schreiben, sondern auf andere Weise "die Gegenwart einholen"
Redaktion
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Frankfurt/Main (APA/dpa) - Die für ihre politischen Äußerungen
bekannte US-Autorin Susan Sontag will keine Essays mehr schreiben, vekündete sie am
Mittwochabend bei einer Lesung in Frankfurt am Main.
Essays seien nur "kleine Kanus", künftig wolle
sie sich den "großen Schiffen" der Literatur widmen und mehr Romane
schreiben. Der Wunsch, in Essays Zeitgeschichte zu kommentieren,
erwachse aus einer "moralischen Übertreibung", die sie sich
abzugewöhnen versuche.
Die New Yorkerin hatte kurz nach dem 11. September 2001 einen Text
veröffentlicht, in dem sie sich kritisch mit der Rolle der USA in der
Welt auseinander setzte. Dieser umstrittene Beitrag hatte ihr seitens "patriotischer" Kommentatoren sogar
den Vorwurf des Landesverrats eingebracht.
In Frankfurt las sie aus
ihrem neuen Roman "In Amerika", der Ende des 19. Jahrhunderts spielt
und vom Theater handelt. Ihr nächster Roman werde im 20. Jahrhundert
spielen, kündigte sie an: "Ich hole die Gegenwart ein." (APA/dpa)
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