Mensch
Joint-Raucher fahren vorsichtiger als Alkoholisierte
Studie ergab: Cannabis-Konsum machte Probanden zu defensiven Fahrern - Alkohol wirkte hingegen wie bekannt ...
London - Ein einziges Glas Wein kann einen Autofahrer
britischen Forschern zufolge mehr in Gefahr bringen als ein Joint.
Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie hervor, die dem
Fachmagazin "New Scientist" vorliegt. Sie umfasst dem Bericht zufolge allerdings nur 15 Probanden. Die
Wissenschafter vom Transport-Forschungslabor in Crowthorne
(Berkshire) bestätigten damit die Ergebnisse einer Studie aus dem
Jahr 2000, schreibt das Magazin: Während die Marihuanaraucher wegen
der einsetzenden Konzentrationsprobleme sämtlich vorsichtiger und
defensiver fuhren, legten die alkoholisierten Probanden trotz
eingeschränkter Reaktionsfähigkeit einen risikoreicheren Fahrstil an
den Tag.
Gefährlicher Cocktail
Die 15 Testpersonen hatten entweder so viel Alkohol getrunken,
dass sie 50 Milligramm davon pro 100 Milliliter Blut im Körper hatten
(das entspricht 0,5 Promille), einen Marihuana-Joint geraucht oder
eine Kombination aus beidem zu sich genommen. Letztere schnitten bei
dem Test am schlechtesten ab, was nach Ansicht der Forscher die These
bestätigt, dass die Einnahme verschiedener Drogen die negativen
Auswirkungen von Alkohol verstärkt.
"Während Alkohol Risikoverhalten wie schnelles Fahren oder zu
wenig Abstandhalten begünstigt, fördert Cannabis ein konservatives
Fahrverhalten. Es kann allerdings auch Aufmerksamkeitsprobleme und
Wahrnehmungsstörungen mit sich bringen", resümiert Nicholas Ward, der
ein EU-Forschungsprojekt zu Drogen als Unfallursachen leitet. (APA/dpa)