Europa
Europarat will trotz Bedenken Bosnien-Herzegowina aufnehmen
44. Mitglied des Staatenbundes - Offizielle Zeremonie im April
Straßburg - Ungeachtet der unstabilen politischen Lage
und anhaltender ethnischer Spannungen soll Bosnien-Herzegowina als
44. Mitglied in den Europarat aufgenommen werden. Wie das
Ministerkomitee des Staatenbundes am Mittwoch in Straßburg entschied,
soll die offizielle Aufnahmezeremonie noch vor Ende April
stattfinden. Gleichzeitig werde ein Programm gestartet, das dem Land
die Annäherung an die demokratischen Anforderungen und
Menschenrechtsstandards des Europarats erleichtern solle, hieß es.Aktive Kooperation mit UN-Tribunal und Auslieferung von Verdächtigen gefordert
Zu den Forderungen des Staatenbundes gehört unter anderem, dass
das Balkanland aktiv mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal für das
ehemalige Jugoslawien in Den Haag zusammenarbeitet und gesuchte
Kriegsverbrecher ausliefert. Erst Ende Februar war eine Operation der
NATO zur Festnahme des gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrechers
Radovan Karadzic in Bosnien-Herzegowina gescheitert.
Bosnien-Herzegowina wurde mit dem Dayton-Friedensvertrag für das
frühere Jugoslawien in zwei politische Einheiten gegliedert, die
moslemisch-kroatische Föderation und die serbische Republik Srpska.
Seit Ende 1999 ist in dem Land die UNO-Friedenstruppe KFOR
stationiert. (APA)