UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson verurteilt paramilitärische Gruppen in Kolumbien
Bericht stellt bedeutende Verschlechterung der Menschenrechtssituation fest
Redaktion
,
Genf - Robinson
hat rechte paramilitärische Gruppen in Kolumbien für die zunehmende
Zahl von Morden, Entführungen und Folterungen in dem
südamerikanischen Land verantwortlich gemacht. In einem am Dienstag
in Genf vorgelegten Bericht stellt Robinson für das Jahr 2001 eine
bedeutende Verschlechterung der Menschenrechtssituation in Kolumbien
fest: "Die Aktivitäten paramilitärischer Gruppen stellen den
Hauptgrund dieser Verletzungen dar und der Staat kann deren
Verantwortung nicht ignorieren."
Sie fordert die Behörden auf, den Kampf gegen die rechten Gruppen
zu verstärken. Doch auch die linke Guerilla wird für Entführungen und
Morde verantwortlich gemacht. Der Bericht wurde vor der Ermordung des
katholischen Erzbischofs Isaias Duarte Cancino gemacht, der in der
Nacht zum Sonntag in Cali erschossen worden war.
Kolumbien gilt als größter Kokain-Produzent und befindet sich seit
38 Jahren im Bürgerkrieg, in dem jedes Jahr tausende Menschen getötet
werden. Die Regierung von Präsident Andres Pastrana, die erhebliche
Mittel aus den USA zum Kampf gegen Rauschgiftproduktion und -handel
erhält, hat erst kürzlich Gespräche mit der größten Rebellengruppe,
der marxistischen FARC, abgebrochen. Das südamerikanische Land
befindet sich gegenwärtig im Wahlkampf, im Mai findet eine
Präsidentwahl statt. (APA/Reuters)
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