Wien/St. Arbogast - Bei den Pfarrgemeinderatswahlen vom Sonntag haben sich österreichweit rund 21,7 Prozent der 4,8 Millionen wahlberechtigten KatholikInnen beteiligt. Dieses vorläufige Ergebnis gab die Diözese Wien am Montag bekannt.Frauenanteil bei 52 Prozent Entgegen ursprünglichen Prognosen setzt sich damit ein Abwärtstrend, der sich bei den letzten Wahlen abgezeichnet hatte, fort. 1997 haben noch 24,2 Prozent der KatholikInnen gewählt. Gleichzeitig gibt es in den Pfarrgemeinderäten (PGR) erstmals wirklich halbe-halbe. Der Frauenanteil ist auf rund 52 Prozent gestiegen. Wahlbeteiligung entspricht Zahl der KirchengängerInnen Kardinal Christoph Schönborn wollte den Ausgang nicht überbewerten. Die Wahlbeteiligung entspreche der Zahl der regelmäßigen KirchgängerInnen, sagte Schönborn vor Beginn der Bischofskonferenz, die heute, Dienstag, in St. Arbogast (Vorarlberg) stattfindet. Zur Wahl gingen eben nur besonders Engagierte. Schönborn: "Viele Menschen nehmen nur selten aktiv am Leben in der Pfarrgemeinde teil." Nach den vorläufigen Ergebnissen gibt es nur in der Diözese Linz einen leichten WählerInnenzuwachs: Die Wahlbeteiligung ist in Oberösterreich von 30,9 auf 31,5 Prozent gestiegen. Schlusslicht ist Wien. Hier beteiligten sich nur 12,8 Prozent der rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten. Mitsprache vom Pfarrer abhängig Die PfarrgemeinderätInnen sind zusammen mit dem Pfarrer für die Seelsorge verantwortlich und entscheiden mit diesem "Fragen des pfarrlichen Lebens". In der Praxis ist die Rolle der Pfarrgemeinderäte aber sehr stark vom Pfarrer abhängig. Es liegt an ihm, wie viel Gewicht der PGR hat. Heuer gibt es auch einen prominenten "Wahlverlierer". Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer hat den Einzug in den Pfarrgemeinderat seiner Heimatgemeinde Altaussee nicht geschafft. Mitarbeiten dürfe er trotzdem, sagte Wahlorganisator Erich Hohl: "Das wäre auch schön." (APA, jub) (D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 19.3. 2002)