Vor der Haustür der Wiener liegt das Paradies Wienerwald, das praktisch Ausflüge jeder Länge ermöglicht. Manchmal zahlt es sich aus, einfach drauflos zu marschieren und zu schauen, wo man hinauskommt. Allerdings empfiehlt es sich, ein Ziel anzusteuern, das günstige Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln garantiert, da man sonst um öde und unangenehme Straßenmärsche nicht herumkommt. Daher bietet sich als Endpunkt einer Wienerwaldtour auf jeden Fall Klosterneuburg an, von dem man mit Bahn und Bus gut wieder in die Bundeshauptstadt zurückkehren kann. Und da man auf kein Auto angewiesen ist, steht einem abschließenden Besuch bei einem Heurigen nichts im Wege.

Sehr lohnend etwa ist der von der Windischhütte gegen Klosterneuburg ziehende Rücken, da man immer wieder freie Flächen passiert, von denen man einen schönen Ausblick – vor allem zum Exelberg, zu Hermannskogel und Kahlenberg – genießt, zeitweise das Weinviertel bis zum Buschberg überblickt und später, etwa ab dem Haschhof, bis zu den Hainburger Bergen (mit Braunsberg und Hundsheimer Berg), den Kleinen Karpaten und natürlich nach Wien schauen kann. Der letzte Abschnitt beschert einem eine eindrucksvolle Übersicht über die Donau in der Wiener Pforte und über den Bisamberg.

Beim Abstieg nach Weidlingbach wandert man ein Stück am Fuße des Simonsbergs, dessen Gipfelkuppe schon in der jüngeren Steinzeit besiedelt war. Entdeckt wurde dies im Ersten Weltkrieg, als man rund um Wien ein System von Verteidigungsanlagen errichtete und dabei auch auf dem Simonsberg Schanzen grub. Dabei kamen sonderbare Dinge zum Vorschein, die man später der Urzeit zuordnete. Eine exakte und umfassende wissenschaftliche Erforschung des Hügels steht aber noch aus.

Die Route

Von der Endstation der Buslinie 35A geht man durch den Sulzweg und die Salmannsdorfer Straße zur Amerikanischen Schule. Dort wechselt man auf die gelbe Markierung, die unter der Höhenstraße durch zu einem Rücken führt, wählt die grüne Markierung nach Weidlingbach, geht ein kurzes Stück die Straße bergauf und gelangt dann rechts auf der blauen und später roten sowie grünen Markierung zur Windischhütte. Gehzeit 2 Stunden.

Nun ein kurzes Stück, dann wendet man sich links auf die gelbe und später blaue Markierung, um über den Eichenhain zur Hohenauer Wiese zu gelangen. Grün markiert ist der weitere Weg über das Roblkreuz, den Haschhof und den Buchberg nach Klosterneuburg. Gehzeit ab Windischhütte 2 Stunden. Zurück nach Wien geht es mit Bus oder Bahn. (Der Standard, Printausgabe, Bernd Orfer)

Gesamtgehzeit 5 Stunden, Höhenunterschied rund 500 m. Windischhütte (Montag Ruhetag) und Windischalm (in der Saison) als Stützpunkt. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 40 (Stockerau).