Mobiltelefone verhelfen den ärmeren Ländern nach UN-Angaben zu einem schnelleren Anschluss an die technologische Entwicklung der Industriestaaten. Die Ausweitung von Mobilfunknetzen schreite wesentlich zügiger voran als die von Festnetzen, heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in Genf. Das Handy sei deshalb in vielen Ländern der Dritten Welt bereits ein Ersatz für ein fest installiertes Telefon, sagte ITU-Mitarbeiter Michael Mingus. Festnetz abgehängt Dem 160-seitigen Bericht zufolge hat das Mobiltelefon in ganz Westeuropa sowie in Australien, Neuseeland und Mexiko die Festnetztelefone zahlenmäßig bereits überholt. Aber auch in Ländern wie Uganda, Elfenbeinküste, Tansania, Kambodscha und den Philippinen ist dies bereits der Fall. In Taiwan gibt es inzwischen mehr Mobiltelefone als Einwohner. "Es ist unglaublich. Die Mobilfunknetze haben sich binnen zwei bis drei Jahren nicht nur verdoppelt, sondern vielerorts auch verdreifacht oder sogar vervierfacht", sagte Mingus. Prognosen Die ITU rechnet bis Ende 2003 mit einer Anzahl von 1,6 Milliarden Mobiltelefonen. Allerdings dürfte die jährliche Wachstumsrate von mehr als 50 Prozent im Jahre 1999 bis dahin auf 20 Prozent zurückgehen. Bis 2007 dürften nach ITU-Schätzungen 90 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu einem Telefonanschluss in ihrer Nähe haben. Zurzeit sind es erst 60 Prozent. (APA)