Dschidda - Auf seiner Nahost-Reise ist der amerikanische Vizepräsident Richard Cheney am Samstag in Saudiarabien eingetroffen. Dort stieß er, wie bereits in anderen arabischen Ländern, auf weit reichende Bedenken gegen Pläne der USA zum Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein oder eines Angriffs auf den Irak. Kronprinz Abdullah, der Cheney auf dem Flughafen von Dschidda begrüßte, warnte, dass jeder Angriff auf den Irak den antiamerikanischen Gefühlen in der Region Auftrieb geben würde. Nach seinem Empfang auf dem Flugplatz fuhr Cheney zu einer Audienz mit König Fahd ins Kongresszentrum von Dschidda. Danach traf er erneut zu einem Abendessen mit Abdullah zusammen. Der Kronprinz hatte kurz vor Cheneys Ankunft im US-Nachrichtensender CNN erklärt, die USA könnten Saddam Hussein nicht stürzen. Es sei auch wichtig, dass der Irak vereinigt bleibe und nicht in Chaos und mehrere Staaten zerfalle. Dies würde die gesamte Region destabilisieren. Bedenken Ähnliche Bedenken hatte bereits einige Tage zuvor der ägyptische Präsident Hosni Mubarak geäußert. Sowohl Abdullah als auch Mubarak erklärten, Bagdad sei kurz davor, UNO-Waffeninspektoren wieder ins Land zu lassen. Dies ist eine der Hauptforderungen des Westens. Ein möglicher Militärschlag gegen den Irak war von Washington im Zuge des so genannten Krieges gegen den Terror nach dem 11. September ins Gespräch gebracht worden. Dagegen haben sich aber nicht nur die Araber sondern auch andere islamische Länder und die Mehrzahl der europäischen Verbündeten Washingtons ausgesprochen. Wichtiges Gesprächsthema in Dschidda war auch der gewaltsame Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie der zu dessen Beilegung entwickelte Nahost-Friedensplan Abdullahs. Vor seiner Ankunft in Dschidda war Cheney in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Oman gewesen. (APA/AP)