Genf - Die russischen Soldaten begehen nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) weiterhin Grausamkeiten in Tschetschenien. Die Organisation hat daher die UNO-Menschenrechtskommission aufgefordert, Russland zu verurteilen. In den vergangenen zwei Jahren habe das UNO-Gremium von Russland verlangt, seine Streitkräfte in Schranken zu halten und die Verantwortlichen für Missbräuche vor Gericht zu bringen, sagte HRW-Direktor Reed Brody am Freitag in Genf. Da Russland diesen Forderungen nicht entsprochen habe, müsse die Kommission jetzt handeln. HRW fordert, dass eine internationale Kommission die Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien untersucht. Außerdem soll eine offizielle Bilanz über die Gewalttaten beider Seiten gezogen werden. Die UNO-Menschenrechtskommission habe von Russland die Erlaubnis für Besuche von Berichterstattern der Vereinten Nationen verlangt, hielt Brody weiter fest. Eingeladen habe man die Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen sowie den Berichterstatter über die Situation von Kindern in bewaffneten Konflikten. Russland habe sich aber geweigert, die Berichterstatter über Folter, Entführungen und willkürliche Hinrichtungen einzuladen, kritisierte HRW. Die Jahressitzung der UNO-Menschenrechtskommission beginnt am Montag in Genf und dauert bis zum 26. April.(APA/sda)