Christian Baha ist Geschäftsführer von Quadriga und war im Rahmen der Anlegermesse GEWINN-Moneyworld in Salzburg. Dort traf ihn unser Redakteur Christian Schreckeis um mit Ihm über den Anlagestil seiner Fonds, die fehlende Transparenz und die Zukunft von Hedge Fonds zu sprechen. Für Ihn sind Hedge Fonds in den nächsten 20-30 Jahren die einzig wahre Investmentalternative. Weiters plant er keinen Einstieg in das Dach-Hedgefonds-Segment sondern bleibt seinem Anlagestil auch weiterhin treu. e-fundresearch / Salzburg: Christian Baha, Sie sind Geschäftsführer von Quadriga. Welchem Anlagestil sind denn Ihre Fonds nun zuzuordnen bzw. wie lassen diese sich kategorisieren? Christian Baha: Wir sind ein Global Macro Hedge Fonds, der hauptsächlich Managed Futures handelt – also ein CTA ist. Was heißt das nun? Das ist ein Fonds der in den unterschiedlichsten Marktsegmenten handelt, z.B. Aktienindizes, Zinskontrakte, Währungen oder Warenterminkontrakte wie Metalle, Edelmetalle, Rohöl, Gas, Benzin, Fleischsorten, Kaffee, Kakao etc. Hier suchen wir nach Trends um diesen bestmöglich zu folgen. Wir sind, da wir sowohl auf Auf- als auch auf Abwärtsbewegungen setzen, völlig unabhängig von der Entwicklung der Aktienbörsen. e-fundresearch / Salzburg: Viele institutionelle Anleger meiden Ihre Fonds trotz deren Performance da diese zu intransparent sind. Können Sie uns vielleicht Näheres darüber berichten, wie Ihre Fonds denn nun genau verwaltet werden? Christian Baha: Das ist nicht ganz richtig. Wir haben institutionelle Anleger. In letzter Zeit, haben wir etwa in der Schweiz oder den USA, einige Pensionsfonds und Versicherungen für uns gewinnen können. Wir sind einige der wenigen Hedge Fonds die Performance machen, nämlich 30% pro Jahr in den letzten 5 Jahren - und das unabhängig von der Börsenlage. Das wir manchen institutionellen Anlegern aber nicht transparent genug sind ist aber richtig. Das tun wir nicht da wir ein eigens entwickeltes Handelssystem haben, welches vollautomatisch funktioniert. Hier können wir leider nichts dazu sagen, weil sehr viele Mitbewerber auch daran interessiert sind ähnliche Dinge zu entwickeln. Wir sind nicht im Informationsbusiness tätig sondern bieten Hedge Fonds an. Ich denke also wir sind transparent genug. e-fundresearch / Salzburg: In den letzten Jahren hatten Sie eine sehr gute Performance. Warum aber sollte man langfristig an Hedge Fonds glauben und hierauf weiterhin vertrauen? War das nicht nur ein kurzfristiger Boom? Christian Baha: Eine kurzfristige Erscheinung war der High-Tech Boom. Hedge Fonds sind die einzige Investmentalternative und werden das auch in den nächsten 20-30 Jahren sein. Es gibt so viele unterschiedliche Hedge Fonds Stile die untereinander auch wieder nicht korrelieren. Man kann hieraus sogar kombinierte Produkte wie Dach-Hedge-Fonds generieren. Das ist etwa ein ideales Produkt um unabhängig vom Markt Geld zu machen. Der klassische Aktienfondsmarkt wird in den nächsten Jahren deswegen nicht mehr so wichtig sein wie Hedge Fonds, weil diese eben nicht nur sehr unkorreliert performen, sondern über so viele Assetklassen verfügen. Das verhindert auch, das sich hier eine kurzfristige Blase bildet. Den institutionelle Anlegern und den HNI´s (Anm: High-Net-Worth-Individuals) ist das schon seit vielen Jahren klar – wir waren aber die ersten, die dem Privatkunden Hedge Fonds mit einem Minimuminvestment von € 2000 zugänglich gemacht haben. e-fundresearch / Salzburg: Könnte aber nicht genau Ihr Anlagestil in den nächsten Jahre wieder aus der Mode kommen bzw. planen Sie etwa die Einführung eines Dach-Hedge-Fonds? Christian Baha: Es gibt ein Sprichwort: Schuster bleib bei Deinen Leisten. Wir verstehen unser Handwerk im Bereich Single-Hedge-Fondsmanager sehr gut und dabei bleiben wir auch. Wir wollen weiterhin Renditen zwischen 25-30 Prozent pro Jahr erzielen und das erreichen Sie mit Dach-Hedge-Fonds, die dafür den Vorteil der geringeren Volatilität haben, eben nicht. Wir wollen viel Performance bei relativ geringer Volatilität. Wir haben sogar weniger Risiko als Aktienfonds, und zwar nur die Hälfte bis ein Drittel. Dafür haben Sie langfristig aber das Dreifache an Rendite. e-fundresearch / Salzburg: Vor kurzem gaben Sie Ihre Kooperation mit den Fußballclub FC Tirol bekannt. Was planen Sie in nächster Zeit eigentlich noch so? Christian Baha: Ich glaube mit dem FC Tirol ist uns ein sehr guter weiterer Einstieg in das Sportsponsoring gelungen. Beim Christian Gruber sind wir schon seit der letzten Saison der Hauptsponsor. Wir sind also mit dem Sponsoring des sportlich erfolgreichsten Fußballclubs in Österreich weiterhin in Tirol geblieben und das ist einmal sehr gut. e-fundresearch / Salzburg: Vielen Dank für das Gespräch! (Das Audio-Interview mit Christian Baha finden Sie auf www.e-fundresearch.at - Windows Media Audio)