Wien - Der geschäftsführende Wiener ÖVP-Klubobmann Matthias Tschirf hat am Donnerstag die Forderung nach Einberufung eines "Runden Tisches" in der Causa "Sofiensäle" bekräftigt. Tschirf befürchtet, dass die im Zuge der in dieser Woche gestarteten Arbeiten für den Abbruch der nicht denkmalgeschützten Teile des Komplexes auch die anderen Teile - denkmalgeschützt sind großer Saal, Fassade und Foyer - zerstört werden könnten. Enttäuscht ist Tschirf, dass sein Ruf nach einem Runden Tisch bisher nicht gehört wurde.Zerstörung denkmalgeschützter Teile Für die Erhaltung der denkmalgeschützten Teile macht Tschirf die Stadtregierung und hier vor allem den für die Baupolizei verantwortlichen Wohnbaustadtrat Werner Faymann (S) verantwortlich. Die Gefahr, dass die Zerstörung auch der geschützten Teile in Kauf genommen werde, bestehe umso mehr, als nach ihm vorliegenden Informationen die Versicherung nach dem Brand im Vorjahr bereits für den Schaden aufgekommen sei. Die Eigentümerin des Komplexes, die Sofiensäle AG, hat nach dem Brand im Vorjahr die Aufhebung des Denkmalschutzes beantragt, um auch die noch bestehenden Reste abreißen zu können. Das Bundesdenkmalamt lehnt in einem Entwurf für den Bescheid die Aufhebung des Denkmalschutzes freilich ab, die Eigentümerin kann dazu aber noch Stellung nehmen. Der endgültige Bescheid wird in einigen Wochen erwartet, Eigentümervertreter Karl Pistotnik hat einen Wiederaufbau allerdings schon vorweg abgelehnt. Lieber lasse man dann die Ruinen stehen, zu einem Wiederaufbau könne man nicht gezwungen werden. (APA)