Hamburg - Beim Absturz eines Rettungshubschraubers sind am Donnerstag in Hamburg alle fünf Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Der Helikopter, von dem sich offenbar ein Rotor gelöst hatte, stürzte im Stadtteil Hummelsbüttel in einen Kleingartenverein, wie ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag mitteilte. Der SAR-Hubschrauber Hamburg 71, der nach den Angaben mit vier Bundeswehrangehörigen und einer Ärztin im Praktikum besetzt war, war auf dem Weg zu einem Rettungseinsatz.Unklare Ursache Die Ursache des Unglücks war zunächst noch unklar. Zwei Augenzeugen des Absturzes, eine Frau und ein Bundeswehrangehöriger, mussten mit Schocks ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Generalflugsicherheit der Bundeswehr aus Köln übernahm die Ermittlungen. Ein Augenzeuge berichtete im Norddeutschen Rundfunk, er habe gesehen, wie sich zunächst Teile von dem Hubschrauber lösten. Anschließend sei die Maschine ins Trudeln geraten und "wie ein Stein" abgestürzt. Offenbar hatte sich der Rotor des Helikopters gelöst: Ein Rotorblatt stürzte nach Feuerwehrangaben in der Nähe der Absturzstelle auf einen VW-Bus. Das Unglück ereignete sich knapp neben einem Gewerbegebiet. Weg zum Einsatz Der Hubschrauber, der am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg-Wandsbek stationiert war, wurde seit Jahren gemeinsam mit der Hamburger Feuerwehr für Rettungseinsätze benutzt. Er war am Donnerstagmorgen kurz nach 9.00 Uhr auf dem Weg zu einer offenbar erkrankten Person, die nicht ansprechbar war. Kurz vor der Landung habe es aber Entwarnung gegeben, teilte ein Feuerwehrsprecher mit; der Hubschrauber habe deshalb beigedreht, um umzukehren. Bürgermeister Ole von Beust zeigte sich schockiert über den Unfall. "Dass ausgerechnet Menschen, die sich selbst für die Rettung anderer einsetzen, bei einem solchen Unglück sterben, ist erschütternd", erklärte er. Innensenator Ronald Schill, der sich vor Ort ein Bild von dem Unglück machte, sprach wie Beust den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Es habe sich tragischerweise um ein Fluggerät gehandelt, "mit dessen Hilfe in den letzten Jahrzehnten Tausende von Menschen gerettet worden sind." (APA)